Vor 50 Jahren Der 27.11.1968: Bäume auf der Mainüberdachung

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 27. November 1968 berichteten wir unter anderem vom Versuch der Verschönerung einer Bausünde.

 
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Der Bereich des Roten Mains zwischen Luitpoldplatz und Josephsplatz war damals eine riesige Baustelle. Die Bauarbeiten für die Mainüberdachung liefen auf Hochtouren. Die Ludwigsbrücke war bereits abgerissen worden, das Mainbett wand sich durch die Baustelle mit ihren Betonwänden und freiliegenden Rohren.

Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 27. November 1968 berichtete, wurde damals das weitere Vorgehen der Gestaltung der Mainüberdachung im Stadtrat diskutiert. Im Mittelpunkt stand dabei der Plan, zwischen Kolpingstraße und Hohenzollernring einen Parkplatz anzulegen und diesen mit Bäumen freundlicher zu gestalten.

Oberbürgermeister Hans Walter Wild plädierte dafür, ältere Bäume mit einem Stammdurchmesser von 20 Zentimetern zu nehmen. „Der Baum ist hier ein städtebauliches Element“, so Wild. Für gewöhnlich kosteten Pflanzungen dieser Art 1500 Mark pro Baum.

Die geplanten 90 Bäume hätten den städtischen Haushalt demnach empfindlich belastet. Deshalb bot sich das Stadtgartenamt an, nach Möglichkeiten zu suchen, die Bäume aus städtischem Grund samt Wurzelwerk auszugraben und umzupflanzen.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem Prozess vor dem Landgericht, bei dem es um ein gestohlenes Wappen ging. Im Dezember 1967 hatten zwei Männer ein 70 mal 80 Zentimeter großes Adlerwappen aus Kupfer gestohlen.

Das Wappen hatte 30 Jahre lang den Eingang des Gasthofs Zum Brandenburger geschmückt. Die beiden Angeklagten, ein 22-jähriger Münchner und ein 26-Jähriger aus Warmensteinach, hatten das Wappen mitgenommen, als es vorübergehend abmontiert worden war und im Hof lagerte.

Bei dem Versuch, es in ihrer Unterkunft aufzuhängen, brachen sie Teile davon ab. Das beschädigte Wappen brachten sie zu einem Altmaterialienhändler, wo sie 15 Mark dafür erhielten.

Das Gericht verurteilte den vorbestraften Münchner zu einer Gefängnisstrafe von 14 Monaten, während sein Komplize mit einer Geldstrafe von 210 Mark davon kam.

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