Vor 35 Jahren eröffnete die erste McDonald's-Filiale in Bayreuth - Die Konkurrenz ist seitdem größer geworden McDonald's und Burger King rund um Bayreuth: Am Anfang ging es nur nach oben

Von Moritz Kircher
Cornelia Landgraf (links) im Kreise ihrer Mitarbeiter: Burger King war für sie erst ein Zweitjob. Binnen sechs Jahren hat sie sich zur Restaurantleiterin hochgearbeitet. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die beiden Burger-Konzerne McDonalds und Burger King machen jährlich Milliardenumsätze. Dafür sorgen Menschen wie Klaus Rader und Klaus Fiene. Rader hat ab 1988 als einer der ersten McDonalds-Filialen in der Region eröffnet und gerade in der Zeit des Mauerfalls Spannendes erlebt. Damals herrschte noch Goldgräberstimmung. Fiene ist mit Burger King heute im Geschäft. Und die Konkurrenz unter den Fastfood-Ketten ist größer geworden.

 
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Was vor Jahrzehnten noch etwas Besonderes war, gibt es heute an jeder Ecke. Das erste McDonald's in Bayreuth öffnete 1980 in der Maximilianstraße. Zwischen Nürnberg und Hof, Bamberg und Weiden gibt es aktuell 70 Filialen von Burger King und Mc Donald's. Die Zahl der Schnellrestaurants steigt auf 85, nimmt man noch Kentucky Fried Chicken, Subway und Pizza Hut dazu.

Fiene: Wir schauen weniger nach links oder nach rechts.

Klaus und Julia Fiene betreiben fünf Burger-King-Filialen in Himmelkron, Münchberg, Bamberg, Breitengüßbach und Coburg. Über die Konkurrenz mache sich Klaus Fiene wenig Gedanken. "Wir fokussieren uns darauf, einen guten Burger und leckere Pommes zu verkaufen", sagt der gebürtige Westfale, der mittlerweile in Kulmbach lebt. "Wir schauen deshalb weniger nach links oder nach rechts." In Himmelkron könnte sich zu Burger King und Mc Donald's bald noch die Konkurrenz von Kentucky Fried Chicken hinzu gesellen.

Dass die Zahl der Schnellrestaurants ständig wächst, ist für Fiene aber nicht alleine Ausdruck einer härteren Konkurrenz oder gar eines Verdrängungswettbewerbs. Der Mensch esse immer öfter außer Haus. "Die Systemgastronomie passt sich dieser Esskultur eben am schnellsten an", sagt er und betont: "Außer Haus essen heißt nicht schlechter essen." Die Fastfood-Ketten reagierten auch auf eine steigende Nachfrage nach gesundem Essen.

Burger, Pommes, Milchshake und Kindergeburtstage mit Ronald McDonald oder Burger-King-Krone - war das Geschäft früher ein einfacheres? "Heute ein Mc Donald's zu führen ist sicher schwieriger als vor 25 Jahren", sagt Klaus Rader. Er muss es wissen. Schließlich war er einer ersten in der Region, der Filialen eröffnete. 1988 in Hof, zwei Jahre später in Bayreuth - das erste McDrive in der Stadt. 2005 hat er seine Filialen schließlich verkauft, weil er sich als Mitgründer der Systemgastronomie-Ketten Vapiano und L'Osteria vom Franchisegeber McDonald's abnabelte. Noch in diesem Jahr soll eine L'Osteria-Filiale in Bayreuth öffnen.

Nach der Wende: Lange Schlangen vor McDonald's in Hof

Rader erinnert sich noch gut an den Mauerfall und an das, was sich damals in Hof abspielte. Rader beschreibt das so: "Das sah in den ersten Wochen aus, wie am Oktoberfest in der Fußgängerzone." Und vor seinem Schnellrestaurant bildeten sich lange Schlangen. Viele DDR-Bürger hätten gefragt, wie viel Cola sie denn auf einmal kaufen können. "Die kannten keine Dienstleistungen."

Hof war damals die kleinste Stadt in Bayern mit einem Mc Donald's. Mit einem entsprechend übersichtlichen Umsatz. In Bayreuth sei das anders gewesen. "Da hat das eingeschlagen wie eine Bombe", sagt Rader. Im Gewerbegebiet gab es den ersten McDrive weit und breit. Rader beobachtete aus seinem Büro immer wieder, wie die Autoschlange lang und länger wurde. Dann legte er die Bücher beiseite und sprang an der Kasse ein.

Rader: McDonald's war für ihn die beste Entscheidung

So gut die Geschäfte liefen, so schlecht war in der Anfangszeit in Deutschland der Ruf von Fast Food. Viele Bekannte hatten Klaus Rader davon abgeraten, sich unter dem Konzerndach von McDonald's selbstständig zu machen. "Für mich war das die beste Entscheidung", sagt er. "Die ersten zehn Jahre ging es nur nach oben." Heute müsse man sich die Standorte gut aussuchen. "Es ist nicht mehr so, dass man eine Filiale aufmacht und die brummt."

Damit der Laden läuft, fährt Klaus Fiene eigenen Angaben zufolge zwischen seinen Filialen jedes Jahr kreuz und quer 65.000 Kilometer und schaut seinen knapp 160 Mitarbeitern über die Schulter. "Je besser man die Standards umsetzt, desto besser läuft ein Restaurant", sagt er.

Ohne Liebe zur Gastronomie könnte Klaus Fiene kein Burger King machen

Cornelia Landgraf hat sich binnen sechs Jahren von der Aushilfe zur Restaurantleiterin im Himmelkroner Burger King hochgearbeitet. "Zu Anfang war das gar nicht mein Ziel", sagt sie. Am Wochenende Fast Food verkaufen, das war nur ein Zweitjob für sie. Doch dann hat sie die bewusste Entscheidung getroffen, ihren alten Beruf an den Nagel zu hängen und bei Burger King weiterzumachen.

Die Entscheidung, sich als Franchisenehmer bei Burger King eine Existenz aufzubauen, hat Klaus Fiene nie bereut. "Ich wollte immer in der Gastronomie selbstständig werden", sagt er. Personalführung und Kostenmanagement, das müsse ein Franchisenehmer beherrschen. Das Wichtigste, sagt Fiene: "Ohne Liebe zur Gastronomie geht es nicht."

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