Von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahr 1986 sind auch heute noch Waldgebiete in Süddeutschland betroffen, wie das Münchener Umland, der Bayerische Wald, die Alpen und Teile des Fichtelgebirges. In diesen Regionen hatte es kurz nach dem Unglück geregnet, wodurch besonders viel Strahlung in den Boden gelangte. An der hohen Belastung dieser Gebiete wird sich nach Meinung von Fachleuten auch in den kommenden Jahren kaum etwas ändern, denn das radioaktive Cäsium-137 (Cs-137) ist erst nach rund 30 Jahren zur Hälfte zerfallen. Wie stark Pilze radioaktiv belastet sind, hängt außerdem von der jeweiligen Pilzart und der Bodenbeschaffenheit ab. Während Cs-137 auf landwirtschaftlichen Nutzflächen kaum eine Rolle spielt, weil es dort fest an die Bodenpartikel gebunden wird, ist es in Waldböden für die Wurzeln frei verfügbar. Röhrenpilze wie Maronen oder Birkenröhrlinge können noch deutlich erhöhte Grenzwerte aufweisen.