Der nächste Schritt war einer ans andere Ende der Welt: In den vergangenen zwei Jahren arbeitete Klink an der Australian Telemedicine Clinic in Sydney. „Wir haben teleradiologische Diagnostik für Kliniken in ganz Nordeuropa angeboten“, berichtet der heute 41-Jährige.
Dabei machen sich die beteiligten Kliniken den Zeitunterschied und die modernen Datennetze zunutze. Über Nacht bekommen europäische Kliniken qualitativ hochwertige diagnostische Leistungen aus Australien, denn dort ist es ja Tag. „Ich habe nach einem Auslandsaufenthalt im englischsprachigen Raum gesucht“, sagt Klink. „Ich wollte modernste radiologische Verfahren und Versorgungsmöglichkeiten kennenlernen, und konnte Erfahrungen mit ersten Diagnostiksystemen mit Künstlicher Intelligenz sammeln.“
Sydney war von Anfang an als Zwei-Jahres-Aufenthalt geplant. „Ich habe mich von Australien aus neu orientiert und dabei ist mir die Klinikum Bayreuth GmbH sehr positiv aufgefallen.“ Denn hier tut sich vieles: Der Medizin-Campus Oberfranken interessiert Klink sehr – in diesem Vorhaben will er sich einbringen. „Forschung und Lehre haben mir immer Spaß gemacht.“
Sein Ziel am Klinikum ist die Weiterentwicklung einer bereits jetzt gut laufenden Radiologie. Konkret steht die Etablierung eines eigenen MRT-Scanners an, was die diagnostischen Möglichkeiten am Klinikum nochmals erweitern und verbessern wird. Das radiologische Institut möchte er zudem in den nächsten Jahren zu einem zertifizierten Zentrum für Herz- und Gefäßbildgebung weiterentwickeln. Und auch das interventionelle Therapieangebot soll noch weiter ausgebaut werden.
In der Forschung wird Klink Schwerpunkte in der Vaskulitisdiagnostik, also der Erforschung von Entzündungen von Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen und Venen, setzen. Vaskulitis schädigt Organe, ihre Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Auch der Reduzierung der Strahlenbelastung für Patienten bei radiologischen Untersuchungen will sich Klink widmen.
Bayreuth kommt zum richtigen Zeitpunkt
Für Thorsten Klink und seine Familie kommt Bayreuth zu rechten Zeit. Seine Kinder sind drei und fünf Jahre alt, die ältere Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule. Mit Englisch wird sie mal keine Probleme haben – das spricht sie seit dem Australien-Aufenthalt fließend.