Schempp und Fourcade waren nach einem durchweg spannenden Rennen zeitgleich zum finalen Schießen gekommen. Fourcade machte einen Fehler, Schempp schien gnadenlos durchzuziehen. Aber sein letzter Schuss verfehlte das Ziel. So ging der Franzose als Erster auf die Schlussrunde und ließ seinen Rivalen zwar rankommen, aber nicht vorbei. «Ich habe alles versucht. Aber beim Schließen der Lücke zu Martin musste ich ordentlich in den roten Bereich gehen. Und die Körner haben mir am Ende gefehlt», berichtete Schempp.
Zwei Tage vor dem Sprint-Wettkampf am Samstag mit den großen Gold-Kandidaten Laura Dahlmeier und Schempp ging die Rechnung der beiden Bundestrainer Hönig und Kirchner auf. Nachdem sich das Duo bei den Titelkämpfen vor einem Jahr in Kontiolahti verzockt und ein B-Team ins Mixed-Rennen geschickt hatte, bauten die beiden Coaches diesmal auf ihre Besten. Dahlmeier hatte wegen eines Mageninfekts gepasst, trainierte aber am Donnerstag und ist wieder fit.
Beeindruckend war die Medaille vor allem, weil mit Peiffer, Schempp und Preuß gleich drei Athleten zuletzt mit Verletzungen oder Erkrankungen zu kämpfen hatten. Peiffer überzeugte drei Wochen nach seinem Horrorsturz, als er mit dem Kopf gegen einen Baum geknallt war. «Mir geht es wieder gut, aber vor zwei Wochen habe ich nicht gedacht, überhaupt hier zu sein. Deshalb ist für mich alles ein Bonus», meinte der Harzer, der nur noch leichte Rückenschmerzen hat. «Wir können unheimlich stolz sein.»
Franziska Preuß, die zu Beginn des Jahres wegen eines Haarrisses im Steißbein mehrere Wochen fehlte, freute sich ebenso über Silber wie ihre Namensvetterin. «Ich war aber super nervös. Es war eine große Ehre, die Staffel anzulaufen», meinte die 21-Jährige.
Die zweimalige Saisonsiegerin Franziska Hildebrand geht nach der ersten Mixed-Medaille seit Bronze bei der Heim-WM 2012 in Ruhpolding optimistisch ins Wochenende. «Wir haben gesehen, dass wir dabei sind und mit einer Medaille im Gepäck läuft es sich noch besser», meinte die 28-Jährige.
dpa
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