Große Abenteuer
Und um was geht es? „Stephanie sieht bei der Beerdigung ihres Onkels einen komisch aussehenden Mann und ahnt noch nicht, dass sie mit ihm große Abenteuer erleben wird. Sie taucht mit dem Skelett-Detektiv in die volle Welt der Magie ein, in der Legenden zum Leben erwachen. Es ist mal lustig, mal sarkastisch und mit Wortwitz geschrieben und immer fantasievoll“, verrät Rebecca Spörl. „Alle Bände aus der Reihe gehören zusammen. Jede Folge hat allerdings eine abgeschlossene Handlung und jede Geschichte endet. Aber es bleibt immer etwas offen“, sagt die 26-Jährige.
Gelesen hat sie alle Bände auf Deutsch. Doch wenn es ihre Zeit erlaubt, möchte sie die Bände auch in Englisch noch lesen, um die Muttersprache und originale Ausdrucksweise des Autors zu erleben. „Ich lese nur Fantasy-Bücher“, sagt Rebecca Spörl, und: „Ich liebe hierbei den Kontrast zum wahren Leben, die Magie und die Zeitreisen. Da kann ich abschalten.“
Bücher fühlen und riechen
Ein Buch hat Metal-Sängerin Rebecca immer im Rucksack dabei. Dabei sagt sie: „Ich kaufe mir ein Buch, das mir gefällt, lieber selbst und leihe es nicht aus. Dann kann ich es benutzen. Ich mag keine E-Books oder Taschenbücher, sondern feste Hardcover-Bücher“, sagt sie und ergänzt mit Blick auf den ersten Band von „Skulduggery Pleasant“: „Für mich gibt es ein besonderes Lesegefühl, wenn ich meine Lektüre fühlen und riechen kann. Ich brauche etwas in der Hand zum Blättern.“ Wenn sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist oder in Helsinki Mittagspause macht, kommt die Lektüre aus der Tasche. „Ich setze dazu meine Kopfhörer auf, dann habe ich die Hintergrundgeräusche weg. Zum Lesen höre ich Metal oder Rock – da vergesse ich alles und kann so richtig abschalten“, verrät sie.
Nach all den Feiertagen über Weihnachten und den Jahreswechsel kehrt Rebecca Spörl nach Finnland zurück. Vorher erzählt sie noch, wie in Finnland Weihnachten gefeiert wird. „Da kommt nicht das Christkind, sondern Joulupukki – ein Weihnachtsmann. Es wird im kleinsten Kreis gefeiert“, beschreibt sie. Zum Essen gibt es einen großen Schinken, der stundenlang in der Röhre gart und als Beilage verschiedene leckere Gemüsesorten in Breiform. Vormittags steht eine Schüssel mit Reisbrei mit nur einer Mandel auf dem Tisch. „Wer diese schließlich auf den Teller bekommt, der hat im nächsten Jahr besonders viel Glück“, erzählt sie von den Bräuchen in ihrer neuen Heimat.
Zurückhaltende Finnen
Und noch etwas findet sie bemerkenswert in ihrer nordischen Heimat: Die Finnen seien eher etwas zurückhaltender, dabei aber sehr hilfsbereit und freundlich. In Aufzügen oder an der Bushaltestelle werde auch stets ein gewisser Abstand eingehalten – auch schon vor Corona. „Wenn jemand bereits im Aufzug ist, dann warten die anderen Leute, bis dieser wieder frei ist, ehe sie hineingehen. Oder im Bus wird der Nachbarplatz nicht besetzt, sondern man geht weiter und sucht einen komplett freien Platz“, sagt die Pottensteinerin: „Man möchte niemanden bedrängen und dem anderen großzügig Raum geben.“
Auf zwei Dinge freut sich Rebecca Spörl derweil ganz besonders: Wenn nach Corona eine Deutschlandtour ihrer Metal-Band möglich ist, will sie unbedingt in Pottenstein auftreten. Und sie fiebert dem 14. Band der „Skulduggery Pleasant“-Reihe entgegen.