Vom 21. bis zum 24. April in Selb Grenzland-Filmtage präsentieren 77 Filme

Silke Meier
Kerstin Fröber Foto: /sim

Das Festival bietet Produktionen aus 29 Ländern. Neben Dokumentationen kündigt Kerstin Fröber auch Heimat-Filme, Theaterfilme und ein Stummfilm-Konzert an.

 
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„Vieles wird dieses Jahr wieder so sein, wie wir es kennen und lieben, vieles aber auch noch ganz anders.“ Mit diesen Worten beschreibt Kerstin Fröber, Vorsitzende im Verein zur Förderung grenzüberschreitender Film- und Kinokultur, die Situation der 45. Grenzland-Filmtage. Das Film-Festival wird vom 21. bis 24. April im großen Saal des Rosenthal-Theaters sowie im Jazz-Keller und im Ballett-Saal der Musikschule stattfinden.

Nachrüstung mit Kinotechnik

Der Theatersaal wird, wie sie sagt, mit externer Kinotechnik ausgestattet, die kleinen Säle werden mit großen Leinwänden nachgerüstet. „Wir wünschen uns ein sehr schönes Kinoerlebnis“, sagt Fröber und denkt auch an die Mädchen und Jungen, die einen Hort der Region besuchen und mit dem Verein „Zukunft Kinder“ am Donnerstag, noch vor Eröffnung des Festivals, ins Kino strömen, um über ihren Lieblingsfilm abzustimmen.

Zur Eröffnung am Donnerstagabend, 21. April, ist das A-cappella-Ensemble Skyscrapers angekündigt. Nach dem Sektempfang und der Eröffnungsfeier beginnt um 20 Uhr der Spielfilm „Toubab“. Darin geht es um einen jungen Mann, der in Deutschland aufgewachsen ist und mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Er muss dorthin, wo er geboren ist, aber nie gelebt hat. Seine besten Freunde versuchen, ihn in Deutschland zu halten. Das brisante Thema, hinter dem ein Sozialdrama vermutet werden könnte, ist eine Komödie. „Es gelingt eine wunderbare Gratwanderung, die gut unterhält und trotzdem dem Thema gerecht wird und nichts verharmlost“, kündigt Fröber an und freut sich, dass in einer Zeit schwerer Themen der Film eines davon auf leichte Weise darstellt.

Spezielles Rahmenprogramm

Am Freitagvormittag wird gegen 10.30 Uhr der Filmtagebrunch im Jam mit den beliebtesten Filmen der Partnerfestivals stattfinden. Wie Kerstin Fröber mitteilt, freut sie sich besonders auf ein Wiedersehen mit Regisseur Erec Brehmer, den Gewinner des Publikumspreises 2019 für den Spielfilm „La Palma“. Vor drei Jahren war Brehmer mit Krücken in Selb unterwegs. Seine Lebensgefährtin war verunglückt. In der Zwischenzeit hat Brehmer die Geschichte seiner Trauer in einem Film dokumentiert: „Wer wir gewesen sein werden“. Die Dokumentation läuft am Samstag, 23. April, ab 13.45 Uhr im Ballettsaal.

Dem Spielort Rosenthal-Theater widmen die Verantwortlichen der Grenzland-Filmtage ein spezielles Rahmenprogramm. „Wir haben Theaterfilme am Start“, betont Fröber und kündigt ein Highlight für Samstagabend an. Statt einer wilden Filmtage-Party soll im Theatersaal ein Stummfilmkonzert stattfinden. Den Film „Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki“ begleitet ein Jazz-Ensemble mit Werner Küspert, dem Bruder des Mitgründers der Grenzland-Filmtage, Michael Küspert.

Öffentliche Preisverleihung

Am Sonntagabend, 24. April, sind ab 18.15 Uhr im großen Haus schließlich regionale Produktionen zu sehen. „Zum krönenden Abschluss kann man unsere Heimat auf großer Leinwand bewundern“, sagt Fröber stolz und meint: „Bei insgesamt 77 Filmen aus 29 Produktionsländern ist sicherlich für jeden das Richtige dabei.“

Die beliebtesten Filme werden mit einem Preis nach Hause gehen. Das Publikum entscheidet über die Gewinner in den Genres Spielfilm, mittellanger Film, Kurzfilm und Dokumentation. Die Stadt Selb dotiert den Preis für den besten osteuropäischen Film mit 1500 Euro. Jeweils 500 Euro Preisgeld vergeben die Sparkasse Hochfranken für den besten Nachwuchsfilm sowie die Firma Probau-Massiv für den Indie-Award. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 24. April, um 11 Uhr im Jam statt, und jeder ist, wie die Vorsitzende sagt, herzlich dazu eingeladen.

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