Doch jetzt hat sich Kobayashi sein eigenes „Team Roy“ zusammengestellt, mit dem finnischen Erfolgscoach Janne Väätäinen an der Spitze, der ihm einst mit zum raketenartigen Aufstieg in die Weltspitze verhalf. Dazu hat er im Skisprung-Zirkus seinen großen Bruder Junshiro, der im Mittelfeld mitspringt, immer an seiner Seite. Zum Fliegen hatte den Skilangläufer Ryoyu Kobayashi sein Vater gebracht, genau wie auch seine drei Geschwister.
Ein Mann, der schnelle Autos liebt und wenig spricht
Familie ist dem Mann, der in Japan ein Star mit zahlreichen Sponsoren ist, sehr wichtig. Aber er hat auch eine andere, verrückte Seite, die er seinen fast 140 000 Followern gerne auf Instagram präsentiert. Er hat sich deshalb selbst einmal als „etwas verrückten Neo-Japaner“ bezeichnet. Schnelle Autos etwa sind seine große Leidenschaft. So wurde er schon häufiger bei Weltmeister Red Bull, einem seiner Sponsoren, in der Formel 1 gesichtet. In jungen Jahren war ihm das bisweilen wichtiger als Skispringen. „Ich habe mich ablenken lassen. Aber dann habe ich verstanden, dass ich viel mehr machen muss, wenn ich siegen will“, sagte er einmal.
Bei seinen Konkurrenten ist der Japaner durchweg beliebt und hoch respektiert – auch wenn die Kommunikation oft nur nonverbal abläuft. So wie die mit der Öffentlichkeit in der Skisprung-Welt. Vielleicht ist genau das das Geheimnis, warum Ryoyu Kobayashi nun zum dritten Mal das Tournee-Duell gegen die deutschen Flieger für sich entschieden hat, wie Wellinger sagte: „Vielleicht, weil er weniger reden muss als ich.“