Für Gelb-Träger Kubacki begann der Tag mit einer besonderen Nachricht. Seine Frau Marta brachte in der Heimat das zweite gemeinsame Kind zur Welt. „Das Baby ist während unseres Warm-ups zur Welt gekommen. Ich habe ihn nur mit einem Riesensmile gesehen. Es geht ihm sehr gut“, sagte Polens Cheftrainer Thomas Thurnbichler in der ARD. Schon das erste Kind Kubackis war während der Vierschanzentournee zur Welt gekommen - vor zwei Jahren hatte er danach direkt das Neujahrsspringen gewonnen.
Für die deutschen Athleten ging es nach dem Debakel vom Bergisel nur noch um Schadensbegrenzung. Im Verlauf der 71. Tournee lief es für das Horngacher-Team immer schlechter. Nach ordentlichem Oberstdorf-Auftakt folgte ein durchwachsenes Ergebnis in Garmisch-Partenkirchen und eine schwere Niederlage in Innsbruck, als plötzlich gar kein Deutscher mehr unter den besten Zehn war.
Youngster Philipp Raimund ist erneut bester Deutscher
In Bischofshofen ging es nicht nennenswert aufwärts. Topathlet Karl Geiger schaffte es nach Platz 51 in Innsbruck nur auf Platz 23. Youngster Philipp Raimund beendete seine verblüffende Tournee als Lichtblick erneut als bester Deutscher (Rang zwölf). Olympiasieger Wellinger musste auf der riesigen Paul-Außerleitner-Schanze seinem eigenen Gesundheitszustand trotzen, die vor allem am Donnerstag zu wünschen übrig gelassen hatte. „Mir geht es ein bissl besser, aber gut ist noch lange nicht das Stadium. Mein Energielevel ist ziemlich weit unten“, sagte Wellinger, der Magenprobleme hatte.
Das galt auch für das Schneelevel. Bis auf den Kunstschnee an den Schanzen war an den zehn Tagen von Oberstdorf bis Bischofshofen überhaupt nichts winterlich. In Garmisch standen manche Fans bei 15 Grad im T-Shirt im Auslaufbereich, in Bischofshofen gab es zunächst viel Regen und dann einen sonnigen Tag mit erneut deutlichen Plusgraden.
„Es ist sehr, sehr traurig, egal an welcher Station. Wir hatten nirgendwo Schnee, außer hier an der Schanze. Das ist sehr traurig, wenn man darüber nachdenkt, dass es eigentlich ein Wintersport ist“, sagte Raimund. Er geht davon aus, dass die Zukunft des Skispringens auf Matten stattfindet.