Vier Tage Stadt kennenlernen, arbeiten und sich zeigen Oberfränkische Malertage in Bad Rodach

Von Heike Hampl
Christel Gollner ist die alte und neue Vorsitzende des Vereines Oberfränkische Malertage. Foto: Archiv/Kolb Foto: red

Die Neue ist die Alte: Die Künstlerin Christel Gollner aus Bayreuth ist am Freitagabend im Gasthof Zum Brandenburger in St. Georgen wieder zur Vorsitzendes des Vereines Oberfränkische Malertage gewählt worden. Die Malertage finden dieses Jahr vom 14. bis zum 17. Mai in Bad Rodach statt. Vom 14. Juni bis zum 12. Juli werden die Werke im Jagdschloss in Bad Rodach ausgestellt. Dem Kurier hat Christel Gollner erzählt, was Besucher und Künstler erwartet.

 
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Frau Gollner, was erwartet die Besucher bei den 18. Oberfränkischen Malertagen?

Christel Gollner: Wir haben 17 Künstler aus Bayern ausgewählt, um vier Tage vor Ort zu arbeiten. Das Thema ist: Bad Rodach begeistert. Wir arbeiten alle nur zum Thema Stadt. Die Stadt lädt uns ein, führt uns herum und wir verarbeiten unsere Eindrücke dann in der Gerold-Strobel-Halle. Jeder Künstler auf seine eigene Weise. Alle Arbeiten bekommen auf der Rückseite einen Stempel und müssen neu sein. So haben die Künstler nicht die Möglichkeit, alte Arbeiten mitzubringen, sondern müssen wirklich vor Ort etwas schaffen.

Reicht eine Stadtrundfahrt aus, um sich mit Bad Rodach vertraut zu machen?

Gollner: Die Künstler sind Fremde. Deswegen haben wir am Anfang immer einen Führer dabei. Der Wille, die Stadt kennenzulernen, ist ja da. Wir wollen wissen, wie die Stimmung ist, welche Kultur es gibt. Es heißt gar nicht, dass die Künstler am Ende nur Häuser malen. Viele gehen in die Wirtschaft hinein oder sogar in die Fabriken. Das handhaben alle ganz unterschiedlich.

Sie haben die Malertage gegründet, haben also schon achtzehnmal von außen auf einen fremden Ort geblickt und ihn in Kunst verarbeitet. Ist das anstrengend?

Gollner: Das ist ja gerade das Schöne, auch für die Orte. Die oberfränkischen Malertage sind pure Image-Werbung. Die Veranstaltung findet meist unter freiem Himmel statt, die Künstler tragen Namensschilder und zeichnen auch mal in der Öffentlichkeit. Anstrengend ist das definitiv nicht. Wir freuen uns jedes Jahr darauf, wieder eine andere Stadt so genau kennen lernen zu dürfen. Wir wohnen ja jedes Mal vier Tage in dem Ort. Die Künstler sind allesamt Profis, die ihren Weg gemacht haben. Wir arbeiten unabhängig voneinander, treten aber nicht in Wettbewerb. Das wäre ja ganz schlimm. Wir tauschen uns aus, fachsimpeln, das ist der Sinn dieser Zusammenkunft.