Vier Nester im Wald entdeckt - Haare der Raupen sind hochallergen Bayreuth: Eichenprozessionsspinner an der Hohen Warte entdeckt

Von Kerstin Fritzsche
Die feinen Haare der Raupen sind vor allem gefährlich, da hochallergen. Von den Nestern des Eichenprozessionsspinners sollte man sich fern halten. Vier wurden jetzt an der Hoohen Warte entdeckt. Foto: Forstbetrieb Pegnitz Foto: red

Bei diesen Temperaturen gerade möchten sich viele bei einem Spaziergang im Wald abkühlen. Beliebt, da stadtnah, ist das Waldstück an der Hohen Warte nahe des Festspielhauses. Doch da ist momentan gesperrt, denn hier wurden vier Nester des gefährlichen Eichenprozessionsspinners entdeckt. Die feinen Haare der Raupen sind giftig und können allergische Reaktionen hervorrufen.

 
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Frank Pirner vom Forstbetrieb Pegnitz der Bayerischen Staatsforsten ist selbst ganz verwundert. "Eigentlich ist das nicht das Gebiet des Eichenprozessionsspinners, der ist eher in Unterfranken zu finden. Jetzt haben wir ihn auch. Mir ist aber kein Fall in den vergangenen zehn Jahren im Gebiet der Staatsforsten hier bekannt."

Vier Nester wurden vor zwei Tagen entdeckt

Vor zwei Tagen wurden vier Nester an der Hohen Warte nahe des Festspielhauses entdeckt. Der Forstbetrieb hat sofort Warnschilder an den Zufahrten aufgestellt und das Gebiet abgesperrt. Es umfasst ungefähr 25 Hektar. Insgesamt bewirtet der Forstbetrieb Pegnitz 19.000 Hektar.

Am Donnerstag findet eine Begehung mit Experten statt, dann werden die Nester abgesaugt. Panikmache unter Spaziergängernmöchte Pirner aber vermeiden, ohnehin sei der Eichen-Bestand im Staatsforst hier nicht groß. Aber es gibt ein Problem: Selbst wenn die Nester beseitigt sind, sind die feinen Haare der Raupen immer noch da. Und es kann freilich nicht garanteirt werden, ob die vier gefundenen Nester auch wirklich die einzigen in dem Gebiet sind.

Gefährlich sind die Raupen mit ihren feinen Haaren

Der Eichenprozessionsspinner ist ein unauffälliger Nachtschmetterling. Gefährlich sind bei dem Insekt die Haare. Denn die Raupenhaare sind hochallergen und können beim Menschen zu akuten gesundheitlichen Gefährdungen führen. Besonders die Nester der Raupen sind mit giftigen Haaren verseucht und dürfen keinesfalls berührt werden. Wenn die Nester beseitigt werden, müssen auch die Arbeiter dabei Ganzkörperschutzanzüge und Atemschutzmasken tragen.

Als Forstschädling in Bayern eher untergeordnete Rolle

Als Forstschädling war die Art in Bayern bis Anfang der 90er-Jahre relativ unbedeutend, da sich das wärmeliebende Insekt hier am Rand seines Verbreitungsgebietes befand. Doch die warme und trockene Witterung hat in den letzten Jahren zu einer Ausweitung des Vorkommens geführt, so Pirner. In Unterfranken rund um Schweinfurt gibt es den Eichenprozessionsspinner schon länger, hier laufen seit Jahren Bekämpfungsmaßnahmen.

Sollte ein Spaziergänger an anderer Stelle ein Nest entdecken, sollte er unbedingt Abstand halten. Und den Fund dem Forstbetrieb melden.

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