Viele Genossen in der Region haben Bauchgrimmen Koalitionsvertrag: Viele SPD-Mitglieder sind unsicher

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Die Mitglieder der SPD waren in den vergangenen Tagen mit einer schwierigen Frage beschäftigt, die viele nicht auf Anhieb beantworten konnten. Soll ich dem Koalitionsvertrag zustimmen oder nicht? Besonders viele ältere Genossen rangen lange um eine Entscheidung. Galt es doch, vor allem eine Antwort auf die Frage aller Fragen zu finden: Kann die Partei der großen Koaltion ihren sozialdemokratischen Stempel aufdrücken?

 
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"Es ist besser, sich an der Koaltion zu beteiligen als nicht dabei zu sein", fasst Karl Hummel, SPD-Urgestein und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 60plus im Landkreis, seine Meinung zusammen. Und wenn der Inhalt des Koalitionsvertrages dann auch noch Wirklichkeit würde, könne man mit der Koaltion zufrieden sein. Der 78-jährige Gemeinderat aus Hummeltal will aber nicht verhehlen, dass er wie viele seiner Genossen nicht von Beginn an ein Befürworter gewesen sei. Er hätte sich auch eine Koaltion mit der Linken und den Grünen vorstellen können.

Werner Hacker, der die Arbeitsgemeinschaft 60plus auf Unterbezirksebene führt, will ein Bauchgrimmen bei der Entscheidung nicht verhehlen. Doch dann überwogen für ihn zwei Gründe,das Kreuz auf der linken Seite des Stimmzettels, wo ja steht, zu setzen: Der Eintritt in die Koalition gebe der Partei die Chance, die Bundespolitik maßgeblich zu prägen, ist der Bayreuther überzeugt.  Und, zweitens, könne die SPD ihr "riesiges Trauma", die Agenda 2010, überwinden.

Es gibt aber auch SPD-Mitglieder, die sich offen gegen den Koaltionsvertrag aussprechen.In der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen überwiegt die Ablehnung, sagt Karin Pöhlmann aus Bad Berneck. "Wir haben das damals mit Müntefering schon einmal ausprobiert und sind seit dem am Boden", sagt sie. Deshalb sollte man der CDU/CSU das Regieren in einer Minderheitenregierung überlassen. Oder noch besser: es mit einer Rot-Rot-Grünen Koalition ausprobieren. Den 180-seitigen Koalitionsvertrag könne sie und viele ihrer Mitstreiter nicht akzeptieren, weil dort allenfalls ein "Hauch von Sozialdemokratie" zu spüren sei.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Freitagsausgabe (13. Dezember) des Nordbayerischen Kuriers.

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