Das uralte Problem: Die letzten fünf Meter zwischen der steilen Straße und dem Golfclub sind nur noch für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge und Radler erlaubt - was manche Autofahrer ignorieren. Der offiziell ausgeschilderte Weg führt im Zickzack an Maisfeldern vorbei - und nicht durchs Lainecker Wohngebiet. Dort mussten die Lastwagen aber für die Bauarbeiten durch, weil eine Brücke auf der ausgeschilderten Anfahrt nicht mehr als neun Tonnen trägt.
Entschuldigung per Brief und ein verspäteter Antrag
Darauf müssen einige Anwohner allergisch reagiert haben. Denn der Golfclub steckte dieser Tage allen Rodersbergern ein Infoschreiben in den Briefkasten - mit einer Entschuldigung, Erklärungen zum Bauvorhaben sowie einer Einladung zum Baustellenfest samt Imbiss. "Wenn wir Sie rechtzeitig informiert hätten, wäre bestimmt die eine oder andere Irritation zu vermeiden gewesen", heißt es darin.
"Wir haben Fehler gemacht", sagt Petersen. Auch sei dem Club erst wegen einer Beschwerde bei der Stadt ein Irrtum klargeworden: Dass die Baugenehmigung nicht automatisch die Genehmigung beinhaltet, die Straße für die Lastwagen zu nutzen. Wann diese eingeholt wurde, will die Stadt aus Datenschutzgründen nicht sagen.
Bei der Stadt hat sich nur einer wegen der Lastwagen beschwert
Was sie aber sagt: Dass ihr genau eine Anwohnerbeschwerde deswegen bekannt ist. Und wegen illegal bergauf fahrender Golfer habe sich "seit längerem" niemand mehr gerührt.
"Der Baustellenverkehr ist zeitlich begrenzt, wir haben schließlich auch mal gebaut", sagt eine Anwohnerin dazu. "Was mich mehr stört, sind Anwohner, die hier vorbeirasen."
1200 Euro Jahresbeitrag
Ein elitärer Zirkel wollen die Golfer nicht sein, betont Petersen. Kommt jemand in den Club, klopft er an jedem Tisch. Schnell sei man per Du. Und längst nicht nur die finanzielle Elite sei Mitglied. "Bei uns golfen auch Studenten, Uni-Mitarbeiter, BAT-Arbeiter, Festspiel-Musiker."
Von den 746 Mitgliedern sind 20 Prozent Jugendliche. Vor Jahren habe der Mitgliedsbeitrag 1500 DM betragen. Heute sind es 1200 Euro im Jahr. "Das ist erschwinglich, das zahlen Sie für manchen Fitnessclub."