Vdk Sozialverband verteilt 20.000 Notfallmappen

Von Peter Engelbrecht
Die neue Notfallmappe (von links): VdK-Kreisvorsitzender Christoph Rabenstein, Kreisgeschäftsführer Christian Hartmann, stellvertretende Kreisvorsitzende Stephanie Anna Kollmer und stellvertretender Kreisvorsitzender Hans-Karl Schönner. Foto: Peter Engelbrecht Foto: Magdalena Dziajlo

BAYREUTH. Ein medizinischer Notfall zu Hause kann tagtäglich geschehen. Dann herrscht Hektik und Aufregung. Ruhe und Zeit, um wichtige Dokumente zu suchen, fehlen meist. Welche Medikamente werden eingenommen, welche Allergien bestehen, gibt es eine Patientenverfügung?

 
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Diese und weitere Informationen können in der neuen Notfallmappe zusammengetragen werden. Der Sozialverband VdK, Kreisverband Bayreuth, hat erstmals überhaupt in Stadt und Landkreis diese Mappe vorgestellt. Sie wurde in einer Auflage von 20.000 Stück gedruckt und soll kostenlos verteilt werden. Kreisvorsitzender Christoph Rabenstein präsentierte diese Hilfe bei medizinischen Notfällen auf einer Pressekonferenz in Bayreuth.

Die blaue Mappe enthält auf der Vorderseite die Notrufnummer 112 und die Nummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 – und zwar in großer Schrift. Weiterhin können Name und Adresse, Daten zum Hausarzt und den Angehörigen eingetragen werden. In die Mappe selbst können Informationen über medizinische Befunde und chronische Krankheiten, ein Medikamentenplan, der Implantat-Pass sowie weitere medizinische Daten eingelegt werden. „Man hat alles Wichtige auf einem Griff“, erläuterte Rabenstein.

Mit Hilfe dieser Informationen könne in einem medizinischen Notfall schneller reagiert werden – sei es nun durch Sanitäter, den Notarzt oder durch das Krankenhaus, in das der Patient eingeliefert werden soll. „Wir wissen, es kann sehr schnell etwas passieren – sei es nun bei älteren, aber auch bei jüngeren Menschen“, schilderte Rabenstein. Viele Menschen lebten allein. Um die Helfer rechtzeitig auf das Vorliegen dieser Mappe hinzuweisen, sollten die Nutzer einen Aufkleber „Notfallmappe vorhanden“ an die Eingangstüre kleben. Auch diesen Aufkleber gibt es beim VdK. „Man sollte die Mappe dort hinlegen, wo man sie leicht findet“, riet Rabenstein. Auch Verwandte und Bekannte sollten wissen, welche Telefonnummer im Notfall anzurufen ist – auch hier hilft der blaue Dokumentensammler.

Rabenstein will die anderen sieben VdK-Kreisverbände in Oberfranken dazu anregen, entsprechende Notfallmappen herauszugeben. Der Bayreuther Kreisverband ist auch hier Vorreiter.

Hans-Karl Schönner, der stellvertretender VdK-Kreisvorsitzende, wies auf die elf Sponsoren hin, die die Notfallmappe zum großen Teil finanziert hatten. Jeder Bürger könne sich eine Mappe in der VdK-Geschäftsstelle in Bayreuth, Richard-Wagner-Straße 36, abholen. Auch über die mehr als 40 Ortsverbände soll sie verteilt werden. Weiterhin ist geplant, die Mappe in Rathäusern, Apotheken, bei Ärzten, in Banken und öffentlichen Einrichtungen auszulegen. Mit Rettungsstationen des Roten Kreuzes und mit Notärzten sollen Gespräche zum neuen Serviceangebot geführt werden.

Wie Kreisgeschäftsführer Christian Hartmann erläuterte, wurde die Mappe in der VdK-eigenen Druckerei Dimetria in Straubing hergestellt. Dort arbeiten vorwiegende Behinderte.

Auch Stephanie Anna Kollmer, die ebenfalls stellvertretende VdK-Kreisvorsitzende ist, warb für das neue Angebot. Sie nannte es wichtig für die Rettungskräfte, in wenigen Minuten zu erfahren, welche Vorerkrankungen der Patient hat. So könne bereits vorab das Krankenhaus informiert werden. „So eine Mappe kann Leben retten“, betonte Kollmer.

Die Corona-Einschränkungen hätten auch den Sozialverband sehr getroffen, berichtete Rabenstein. „Wir mussten mit angezogener Handbremse fahren“, fügte er hinzu. Vor allem die Betreuung der Mitglieder vor Ort habe sehr gelitten. Die Rechtsberatung in der Geschäftsstelle laufe nun unter Einhaltung der Corona-Vorschriften wieder. Der Kreisverband habe inzwischen eine Mitgliederzahl von 13.000 erreicht.

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