100.000 ausländische Studenten im Fokus
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten ist in Oberfranken in den letzten Jahren stark gestiegen. Rund 27.000 sind es aktuell, 16.000 waren es 2013. Die meisten von ihnen kommen aus EU-Ländern. Vor allem aus Bulgarien und Rumänien habe es zuletzt eine starke Zuwanderung in den Arbeitsmarkt gegeben, sagte Holtzwart, der eine „gesteuerte Zuwanderung“ in die Wirtschaft für sehr wichtig hält. Entscheidend sei: „Was bringt jemand mit.“
Auch die 100.000 ausländischen Studenten in Bayern sind für Holtzwart ein großes Potenzial für die Wirtschaft, an das man besser herankommen müsse. „Da ist noch eine Reserve.“ Das oberfränkische Problem der leicht schrumpfenden Bevölkerung ist Holtzwart bekannt. Die Prognosen der Statistiker sind für ihn aber nicht in Beton gegossen: „Das kann sich noch deutlich ändern.“
Schöffel für mehr Förderung von Schulabgängern ohne Abschluss
Entscheidend für die Zukunft sei, dass neue revolutionäre Entwicklungen wie die Digitalisierung vor Ort umgesetzt werden. „Dass es hier stattfindet.“ Und Holtzwart fragt: „Warum ist aus Quelle nicht Amazon geworden?“
Der CSU-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Wunsiedel/Kulmbach, Martin Schöffel, wies in der anschließenden Diskussion darauf hin, dass sieben Prozent der Hauptschüler ohne Abschluss von der Schule gehen. „Da müssen wir individuell fördern.“ Zeitarbeit und befristete Verträge seien für den Einstieg in die Berufswelt wichtig, meint Schöffel.
Sein Landtagskollege Thorsten Glauber (Freie Wähler/Forchheim) fordert, dass sich die Berufsschulen viel breiter aufstellen. Wenn man Fachkräfte vor Ort brauche, müsse man sie vor Ort ausbilden und nicht 200 Kilometer in die nächste Berufsschule schicken. Das schrecke potenzielle Auszubildende nämlich ab.