Der deutsche Fußball trauert um einen der ganz Großen: Uwe Seeler ist tot. Der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und Klub-Legende des Hamburger SV wurde 85 Jahre alt. Die Stadt Hamburg bestätigte am frühen Donnerstagabend die Todesnachricht.
Die Fußball-Ikone Uwe Seeler ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Etliche Weggefährten und Größen aus Sport und Politik haben bestürzt reagiert.
Der deutsche Fußball trauert um einen der ganz Großen: Uwe Seeler ist tot. Der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und Klub-Legende des Hamburger SV wurde 85 Jahre alt. Die Stadt Hamburg bestätigte am frühen Donnerstagabend die Todesnachricht.
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„Mit Uwe Seeler Ehrenbürger seit 2003, verliert die Hansestadt Hamburg einen Ausnahme-Fußballer und besonderen Menschen. Tschüs, Uwe!“, schrieb die Stadt Hamburg auf ihrer Webseite. Der Hamburger SV stellte das schwarz-weiß-blaue Vereinswappen auf seinem Twitteraccount auf schwarz-weiß um.
Seeler trug von 1946 bis 1972 das Trikot des HSV und widerstand in der Zeit allen finanziellen Verlockungen aus dem europäischen Ausland. Die Hansestadt ernannte „Uns Uwe“ 2003 zum Ehrenbürger.
Zahlreiche Größen aus Sport und Politik reagierten bestürzt auf den Tod der Fußball-Legende:
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trauert um Uwe Seeler. „Deutschland trauert um ‚Uns Uwe’“, heißt es auf dem offiziellen Twitter-Account des Politikers, der wie Seeler aus Hamburg stammt: „Er war Vorbild für viele, Fussballlegende und natürlich Hamburger Ehrenbürger. Zu seinem 80. Geburtstag durfte ich die Tischrede halten: ‚So wie #UnsUwe möchten wir eigentlich alle sein: selbstbewusst und bescheiden.’ Er wird fehlen.“
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), dessen Frauen-Nationalteam zum EM-Viertelfinale am Donnerstagabend in London mit Trauerflor aufläuft, schloss sich an. „Ruhe in Frieden, Uwe Seeler!“, heißt es auf dem Twitter-Account der Männer-Nationalmannschaft: „Unser Ehrenspielführer ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Unsere Gedanken und unser aufrichtiges Mitgefühl gelten seiner Familie und seinen Angehörigen.“
Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund: „Uwe Seeler war ein außergewöhnlicher Fußballer, vor allem aber ein außergewöhnlicher Mensch. Ohne Zweifel ist er einer der besten Stürmer gewesen, die die Bundesrepublik Deutschland je hervorgebracht hat. Uwe Seeler war ein Mann, der tief verwurzelt war in seiner Heimatstadt Hamburg. All dies, gepaart mit einer Bescheidenheit, die ihresgleichen suchte, hat ihn zu einem Idol und zu einem Vorbild für Millionen Menschen werden lassen.“
Rudi Völler: „Ich bin erschrocken. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, der ich mein tiefstes Beileid ausspreche. Uwe war ein wunderbarer Mensch, eines der größten deutschen Sportidole ist von uns gegangen.“
Joseph Blatter, früherer Präsident des Weltverbands FIFA: „Die Welt trauert um einen der besten Mittelstürmer und um eine grandiose Persönlichkeit. Uwe Seeler! Er war auch mein Idol – gleich gross, gleich alt. Und ein begnadeter Goalgetter. Lieber Uwe, Du lebst in unseren Herzen weiter. Ich werde Dich nie vergessen.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Mit Uwe Seeler verlieren der deutsche Fußball und die gesamte Sportwelt eine absolute Ikone. Der Tod des fairen Sportsmanns und integren Volkshelden macht mich sehr traurig. Er wird fehlen.“
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli: „Uwe war auch am Millerntor immer ein sehr gern gesehener Gast. Wir bedanken uns für alles, was er für den Fußball geleistet hat!“
Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi: „Uwe Seeler war nicht nur für alle Mittelstürmer ein Riesenvorbild und eine absolute Legende. In persönlichen Treffen war er ein supernetter, freundlicher und angenehmer Mensch. Sein Tod macht mich traurig. Ich übersende der Familie meine herzliche Anteilnahme.“
Der frühere Fußball-Nationalspieler Wolfgang Weber sieht in seinem ehemaligen DFB-Teamkollegen Uwe Seeler ein Paradebeispiel in Sachen Vereins-Loyalität. „Der HSV hat an Uwe Seeler sehr viel gehabt, man wird sich als Vorbild für Vereinstreue stets an ihn erinnern“, sagte Weber nach dem Tod Seelers am Donnerstag der Kölner Internetzeitung report-k.
Weber war in seiner Karriere ebenfalls nur für einen Verein aufgelaufen, den 1. FC Köln (356 Spiele). 1966 stand er im legendären WM-Finale in Wembley (2:4 n.V.) zusammen mit Seeler auf dem Platz. „Uwe war unser Kapitän, er hat dieses Amt vorbildlich ausgefüllt, und wir haben uns sehr stark an ihm orientiert“, sagte Weber: „Uwe war ein toller Kerl“.
Auch die Fußball-Fans trauern um ihr Idol. Fußball-Anhänger haben an der überdimensionalen Bronzeskulptur vom rechten Fuß Seelers Blumen niedergelegt. Die 5,30 Meter hohe Plastik an der Nordostecke des Hamburger Stadions mit einem Gewicht von vier Tonnen ist im August 2005 eingeweiht worden. „Man kann sogar all meine Verletzungen erkennen“, hatte Seeler bei der Zeremonie gesagt.