Uwe Göthert: Mitarbeiter beim digitalen Wandel „mitnehmen“

Von Uwe Göthert
Uwe Göthert ist seit 2004 Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland mit Sitz in München, dem deutschen Lizenzträger des 1912 in New York gegründeten weltweit tätigen Anbieters von Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt Management- und Personalentwicklung. Foto: Fröhlich PR GmbH Foto: red

Allerorten wird heute der Mangel an qualifizierten Fachkräften beklagt. Vor allem Mitarbeiter, die den Herausforderungen der Digitalisierung gewachsen sind, seien schwer zu finden, so das Lamento. Tatsächlich aber liegt es zum großen Teil an den Führungskräften, ob sie es schaffen, die vorhandene Belegschaft beim digitalen Wandel „mitzunehmen“. Schließlich ist es keineswegs so, dass Ältere nicht in der Lage sind, sich an neue Bedingungen anzupassen und dazuzulernen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die digitale Transformation verändert die Wertschöpfung, die Kundenbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen, ja auch die gesamten Geschäftsmodelle. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Mitarbeiter Ängste entwickeln. Viele glauben, mit dem rasanten Wandel nicht Schritt halten, nicht mehr die in Zukunft nötigen Kenntnisse erwerben zu können. Und genau dieser fehlende Glaube an sich selbst ist das Problem. Tatsächlich nämlich hängt es hauptsächlich von der Einstellung ab, ob einem auf der beruflichen Ebene der Übertritt ins digitale Zeitalter gelingt. Dale Carnegie Training setzt daher bei der Entwicklung von Führungskräften stets an der Einstellung an. Nur wenn diese stimmt, hat es einen Sinn, sich mit konkreten Werkzeugen zu beschäftigen.

Aus Fehlern lernen

Weil wir in über 90 Ländern aktiv und unsere Kunden in der Regel international orientiert sind, spielt das Thema Digitalisierung bei uns eine große Rolle. Sie führt in Unternehmen, die in mehreren Ländern und oft sogar Erdteilen präsent sind, zu einer noch engeren Zusammenarbeit von multikulturellen Teams. Das heißt im Klartext: Menschen mit verschiedenem kulturellem Background müssen effizient kooperieren. Schon ohne die digitale Revolution ergeben sich dabei Schwierigkeiten – und nun wird es noch komplizierter, weil Entscheidungen immer schneller getroffen werden müssen und Produktzyklen sich verkürzen. Was also tun? In unseren Trainings fördern wir unter anderem die Bereitschaft zu lernen, aber auch die, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Damit werden fürs Teamwork unabdingbare Voraussetzungen geschaffen.

Hierarchische Ordnung hat ausgedient

Es ist nämlich durchaus kein praxisfernes Gerede, wenn den sozialen Kompetenzen der Vorrang gegenüber den fachlichen Fähigkeiten gegeben wird. Die Führungskräfte von heute und noch mehr die von morgen sind gezwungen, sich permanent überaus flexibel auf Neues einzustellen. Während früher Kontrolle ganz wichtig war, bedarf es heute der Kooperation. Ausgedient hat auch die strenge hierarchische Ordnung, an deren Stelle Autorität durch Kompetenz getreten ist. Und statt Herrschaftswissen zu „bunkern“, müssen Leader es schaffen, Beziehungen so zu moderieren, dass eben dieses Wissen der Wenigen gar nicht erst entsteht.

Reibungsverluste reduzieren

Auf diese Weise reduzieren oder verhindern Firmen Reibungsverluste – und so können sie maximal von der Digitalisierung profitieren, die ja in erster Linie Chancen eröffnet. Dale Carnegie Training ist dabei ein wichtiger Partner, der von außen kommt, aber dank einheimischer Trainer weiß, worauf es in den einzelnen Ländern ankommt. Die vor Ort verwurzelten Partner trainieren zum einen nach einheitlichen Standards und zum anderen mit lokalen Adaptionen. Selbstverständlich ist das allgemein für die Entwicklung von Führungskräften von großer Bedeutung, doch wohl beim Management des digitalen Wandels ganz besonders. Der Grund dafür liegt wie bereits angedeutet im Zeitfaktor. Denn: Die Potenziale, welche die Digitalisierung dank Beschleunigung eröffnet, lassen sich nur ausschöpfen, wenn die „analogen“ Prozesse nicht zu „Bremsern“ werden. Und diese analogen Prozesse sind zum Beispiel die Zusammenarbeit in Projektteams oder die Beziehungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.

Zur Person

Seit 2004 ist Uwe Göthert Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland mit Sitz in München. Zusammen mit seinem Team entwickelt er maßgeschneiderte Trainingslösungen. Dabei profitieren insbesondere international aufgestellte Unternehmen von der globalen Präsenz Dale Carnegies. Unter anderem erhielt Göthert den Rooky Award für den am schnellsten wachsenden Partner in der Dale Carnegie Organisation. Er steuerte diverse internationale Trainingsprojekte und bringt aus seiner erfolgreichen Tätigkeit als Unternehmer langjährige praktische Erfahrung in der strategischen Unternehmensentwicklung ein.