US-Playboy lässt wieder die Hüllen fallen

Nach nur einem Jahr mit verhüllten Models kehrt der US-«Playboy» zu vollständiger Nacktheit zurück. Foto: Gavin Bond/Playboy/dpa Foto: red

Auch wenn manche behaupten, den «Playboy» wegen der Artikel zu lesen, steht er doch vor allem für Fotos nackter Frauen. Davon rückte das Magazin in den USA vor einem Jahr ab. Doch nun heißt es: zurück zu den Wurzeln.

 
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Das US-Männermagazin «Playboy» druckt nach einem Jahr der Enthaltsamkeit wieder Bilder nackter Frauen ab. Cooper Hefner (25), Chef-Kreativer und Sohn des Magazin-Gründers Hugh Hefner (90), bezeichnete die zwischenzeitliche Abkehr vom Kerngeschäft am Montag auf Twitter als einen Fehler.

Fans des bekanntesten Herrenmagazins der Welt hatten die Ankündigung verhüllter Models, die ab März 2016 umgesetzt wurde, ungläubig und erstaunt aufgenommen. In der deutschen Ausgabe blieb alles beim Alten.

«Ich bin der Erste, der zugibt, dass die Art und Weise, wie das Magazin mit Nacktheit umgegangen ist, altmodisch war - aber sie vollständig zu entfernen, war falsch», schrieb Hefner. «Nacktheit war nie das Problem, weil Nacktheit kein Problem ist.» Er fügte hinzu: «Heute nehmen wir uns unsere Identität wieder, und wir gewinnen zurück, wer wir sind.»

Nacktsein ist normal

Über seinen Twitter-Account verbreitete das Magazin am Montag das Titelbild der Ausgabe März/April mit der Überschrift «Naked Is Normal»: Nacktsein ist normal. Zu den weiteren Änderungen gehört, dass der Zusatz «Unterhaltung für Männer» von der Titelseite verschwindet. «Geschlechterrollen entwickeln sich in der Gesellschaft immer weiter, und das tun wir auch», erklärte Hefner nach Medienberichten dazu.

«Endlich wieder nackt!» schrieb der Chefredakteur des deutschen «Playboys», Florian Boitin, in einer Mitteilung vom Dienstag. «Es wäre für uns nie in Frage gekommen, Playboy um seinen Markenkern zu bringen.»

Hefner hatte die Entscheidung zur Verhüllung bereits kritisiert, bevor er im vergangenen Sommer Kreativ-Chef wurde. «Playboy» hatte die Maßnahme damit begründet, dass sich die Zeiten änderten, und vor allem auf eine gänzlich andere Mediennutzung durch das Internet verwiesen. Im Jahr 2014 hatten die Macher der mehr als 60 Jahre alten Marke die US-Webseite zurückhaltender gestaltet, um auch in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter aktiv sein zu dürfen.

In New York soll außerdem mehr als 30 Jahre nach seiner Schließung der Playboy Club seine Türen wieder öffnen, in dem Frauen in knappen «Häschen»-Kostümen Getränke servieren. Der erste Club dieser Art eröffnete 1960 in Chicago, bald gab es weltweit rund 30 davon. Doch das Interesse des mehrheitlich männlichen Publikums nahm im Lauf der Jahre ab. Die Clubs schlossen wieder, der 1962 eröffnete New Yorker Playboy Club nahe dem Central Park 1986.

dpa

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