Hier die harte Einsatzrealität im Ausland, da die Arbeitsbedingungen zu Hause – das sind die Pole, zwischen denen sich die neue Oberbefehlshaberin der Armee bewegen wird. In Afghanistan hat sich die Sicherheitslage dramatisch verschlechtert, es zeichnet sich ab, dass die Taliban das Vakuum füllen, das durch den Abzug der alliierten Truppen entsteht. Offen ist, welche Konsequenzen Regierung wie Bundestag aus dem mittlerweile zwölfjährigen Engagement am Hindukusch ziehen. Eine breite Debatte über den Sinn und die Begründung von internationalen Einsätzen hat bis heute nicht stattgefunden. So entbrennt bei jedem internationalen Konflikt aufs Neue die Frage, ob und in welchem Umfang sich die Bundeswehr beteiligen soll. Es ist abzusehen, dass die Partner den Druck auf Deutschland erhöhen werden. Die Frage, was in Zukunft auf die Soldaten zukommt, entscheidet mehr über die Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr als die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten oder die Kinder in Kasernen betreuen zu lassen. Dass die Bundeswehr da Nachholbedarf hat, ist unbestritten. Doch Verbesserungen sind nur Mittel zum Zweck, Grundlage für die Erfüllung des soldatischen Auftrags, der schon lange nicht mehr lautet, das eigene Vaterland zu verteidigen, sondern weltweit bei Krisen und Konflikten friedenssichernd und friedenserhaltend einzugreifen.
Thema Verteidigungsministerin: Neuer Ton und neuer Stil
Von Martin Ferber 17.01.2014 - 12:06 Uhr