Ursache: Massive Einbrüche bei Stromerlösen im Kraftwerk Schwandorf Müllgebühren steigen um 14 Prozent

Von Peter Engelbrecht
Die Müllgebühren im Landkreis Kulmbach steigen. Foto: dpa/Archiv Foto: red

Die Müllgebühren im Landkreis Kulmbach werden ab 2016 für einen Zeitraum von drei Jahren um rund 14 Prozent steigen. Das beschloss der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.

 
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Auch angesichts der Erhöhung sprach Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) im Bayern- und Oberfrankenvergleich von einer "extrem bürgerfreundlichen Abfallwirtschaft". Seit dem Jahr 2000 habe der Landkreis schrittweise immer wieder die Müllgebühren gesenkt - insgesamt um 34 Prozent. Allerdings seien die Stromerlöse aus dem Müllkraftwerk Schwandorf - dort wird der Abfall hingeliefert und verbrannt - massiv eingebrochen. "Wir haben aktuell weniger als die Hälfte der früheren Erlöse", erläuterte Söllner. Deshalb sei der Landkreis gezwungen, die Gebühren "maßvoll" um 14 Prozent anzuheben.

Die Müllvermeidung und die bessere Trennung der verschiedenen Arten müsse in Zukunft stärker in den Fokus gerückt werden, forderte Söllner. Demnach ist die gesamte Müllmenge in den vergangenen Jahren jeweils um 1,9 Prozent gestiegen. Bei Altpapier, Biomüll und Grüngut ging die Kalkulation von gleichbleibenden Mengen aus. Eine Kostensteigerung von 15 Prozent ist bei der Sammlung von Problemmüll einkalkuliert, die Sammlung wurde neu vergeben. In die Kalkulation einbezogen wurde auch ein Bevölkerungsrückgang von jährlich 531 Einwohnern.

Der Landkreis hatte Ende 2014 eine "gebührenrelevante Kostenüberdeckung" von 2,1 Millionen Euro angesammelt. Für das laufende Haushaltsjahr wird mit einer Unterdeckung von 600 000 Euro gerechnet. Damit stehen 1,5 Millionen Euro Überdeckung noch zur Verfügung. Diese Rücklage wurde bei der Kalkulation berücksichtigt. 

Veit Pöhlmann (FDP) und Dagmar Kais-Lechner (Grüne) forderten mehr Informationen für die Bürger über Müllvermeidung- und trennung.

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