Unmut wegen Zufahrt durch Kirchweg Heinersreuther sehen Mehrgenerationenhaus kritisch

Von Maximiliane Rüggeberg
ARCHIV - Frauen, Kinder und eine Seniorin lesen zusammen im Mehrgenerationenhaus in Darmstadt ein Buch (Foto vom 13.02.2012). Foto: Fredrik von Erichsen/dpa (zu lhe-BLICKPUNKT "Hessen will weiter finanzielle Förderung von Mehrgenerationenhäusern" vom 08.07.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: red

Bürgermeister Hans Dötsch musste in seiner Gemeinde Wogen glätten. Denn das von der Gemeinde geplante Mehrgenerationenhaus sorgt für Unmut unter den Anwohnern des Kirchweges. Durch ihre Straße soll die Zufahrt zum neuen Gebäude führen. Die Anwohner befürchten unter anderem, dass der Verkehr im Kirchweg zunimmt. Um offene Fragen zu klären, lud der Bürgermeister zur Info-Veranstaltung im Rathaus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auf einem 2000 Quadratmeter großen Grundstück im Dorfzentrum, nahe der B85, soll das Mehrgenerationenhaus mit zehn Wohnungen entstehen. Rund zwei Millionen Euro soll das zweistöckige Gebäude in Sichtweite der Versöhnungskirche kosten. Einen Gemeinderatsbeschluss über das Bauvorhaben gibt es allerdings noch nicht. Doch dem Bürgermeister liegt viel an dem Projekt. „Heinersreuth darf sich dem Fortschritt nicht verschließen“, sagte er zu Beginn der Versammlung. Trotzdem will er sich nicht mit den Anwohnern verscherzen. Darum stand der zuständige Bayreuther Architekt, Gerhard Speckner, den Kichweg-Bewohnern Rede und Antwort. Das waren die wichtigsten Fragen:

Wer trägt die Kosten für den Bau?
Gerhard Speckner: „Die Gemeinde hat damit finanziell überhaupt nichts zu tun. Drei oder vier der Wohnungen werden an Eigennutzer verkauft, der Rest an Investoren, die die Wohnungen vermieten.“

Wir haben jetzt 22 Anwohner im Kirchweg. Wenn jetzt 13 Bewohner in das Mehrgenerationenhaus ziehen, wird dann nicht der Verkehr im Kirchweg stark zunehmen?
Speckner: „Davon gehe ich nicht aus. Denn es werden wahrscheinlich hauptsächlich Menschen jenseits der 60 einziehen. Da hat nicht jeder noch ein Auto. Mit dem Baustellenverkehr wird man eben eine Weile leben müssen, aber der ist ja zeitlich befristet.“

Muss das Gebäude unbedingt auf diesem Grundstück gebaut werden?
Speckner: „Ja. Denn ältere Menschen wollen immer möglichst nah an einer Busstation wohnen. Das ist bei diesem Grundstück ideal, da es nur 50 Meter bis zur nächsten Busanbindung sind. Außerdem haben wir dort einen Bäcker gegenüber und einen Arzt und einen Friseur ganz in der Nähe.“

Wir haben Bedenken bei den Dimensionen des Gebäudes. Es passt von den Ausmaßen her gar nicht in die Gegend.
Speckner: „Mit fünf einzelnen Wohnungen hätte man viel mehr Bebauung. Das Mehrgenerationenhaus ist da quasi platzsparender.“

Wird durch so ein großes Gebäude nicht der Blick auf die Kirche versperrt?
Speckner: „Wir planen ganz bewusst eine Penthouse-Bauweise mit einem flachen Dach, um Höhe zu reduzieren. Hätte man ein Satteldach, käme man noch viel höher raus. Insofern versuchen wir schon, möglichst niedrig zu bauen.


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Freitagsaugabe (27. September) des Nordbayerischen Kuriers.

Bilder