Schörner promovierte bei Markus Lippitz zum Thema „Plasmonische Nanoschaltkreise aus kristallinem Silber für eine effiziente Kopplung mit einzelnen organischen Molekülen“. Er gehörte zur Arbeitsgruppe „Ultraschnelle Nanooptik“. Inzwischen ist er bei der Firma Osram in Regensburg in der Entwicklung tätig. Dort meldet er bereits Patente an, wogegen er an der Universität seine neuen Ergebnisse in führenden Wissenschaftsjournalen zu publizierte .
In seiner Doktorarbeit baute Schörner, der in Hof Abitur gemacht hat, ein neues Experiment zur optischen Spektroskopie an winzigen metallischen Nanostrukturen auf. Diese sind tausend Mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares. Aber diese Nanostrukturen können Licht wie ein Blitzableiter sehr stark konzentrieren. Schörner sei es gelungen, leuchtende Moleküle in metallische Nanoschaltkreise einzubauen. Die Moleküle seien „optisch kontaktiert“, also mit Licht ansprechbar. Sie würden oft als Grundlage für zukünftige optische Computer angesehen.
Das Besondere an Schörners mit „summa cum laude“ bewerteten Doktorarbeit sei, dass er Silber als metallisches Nanobauelement verwendet, anstelle des üblicherweise eingesetzten Edelmetalls Gold. Wie aber viele von Silberlöffeln wissen, läuft Silber im Gegensatz zu Gold ungeschützt schwarz an. Im Nanobereich ist das verheerend, denn durch ein Anlaufen der Silbernanoteilchen würden alle Nanostrukturen zerstört. Also musste Schörner zunächst zum Schutz der Nanoteilchen eine Beschichtung entwickeln, damit diese nicht anlaufen.
Sein anspruchsvolles Experiment habe Einfallsreichtum, viel experimentelles Geschick und Durchhaltevermögen erfordert. „Diese herausragende Forschungsleistung würdigen wir heute mit der Verleihung des Emil Warburg-Forschungspreises.“
Die Auszeichnung, verbunden mit einem Preis in Höhe von 1500 Euro, überreichte Thomas Ebersberger, Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth. Im Anschluss an die Laudatio hielt PD Martin Frimmer, ETH Zürich, den Festvortrag zum Thema „Quanten-Messungen an schwebenden Teilchen: Die Unwissenheit des Betrachters“.
Die Emil-Warburg-Stiftung verleiht die Preise in Erinnerung an den Physiker Emile Warburg (1846-1931). Der in Hamburg geborene Forscher war Professor an der Universität Straßburg sowie in Freiburg und Berlin. Von 1899 bis 1905 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und danach bis 1922 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin. Den Lebensabend verbrachte er auf Gut Grunau in Bayreuth, bei seiner Tochter Lotte Meyer-Viol und Enkel Peter. Er starb am 28. Juli 1931. Die Stiftung wurde von Peter Gottfried Meyer-Viol und dem damaligen Bayreuther Oberbürgermeister Hans-Walter Wild gegründet.