Unbekannte legen an der alten Ruppert-Villa auf dem BRK-Gelände Feuer – Zweiter Fall seit Sonntag Wieder Brandstiftung beim BRK

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brandstiftung, feuer, brand, kulmbach Foto: red

Schon wieder hat es beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) gebrannt: Nach dem Anschlag auf ein Einsatzfahrzeug wurde jetzt an der alten Ruppert-Villa auf dem BRK-Gelände Feuer gelegt. Die Polizei geht eindeutig von Brandstiftung aus und prüft einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Einsatzfahrzeug.

 
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Innerhalb weniger Tage mussten nun schon zum zweiten Mal Brandfahnder der Kripo zum Roten Kreuz nach Kulmbach fahren: Am vergangenen Wochenende untersuchten sie Brandspuren an einem Einsatzfahrzeug der Wasserwacht. Am Donnerstag ging es dann zur alten Ruppert-Villa auf dem BRK-Gelände zwischen der Flessastraße und der Luitpoldstraße. Auch dort war Feuer gelegt worden. Glücklicherweise ist auch in diesem zweiten Fall kein großer Schaden entstanden. Die Verantwortlichen des BRK sind überzeugt, dass sie es mit einem Brandstifter zu tun haben.

Natürlich sei die alte Ruppert-Villa ein inzwischen marodes Gebäude, sagt Oberbürgermeister Henry Schramm. Aber die Villa habe dennoch einen gewissen Wert, und egal, ob das Gebäude nun alt oder neu ist: „Was da geschehen ist, ist Brandstiftung, und das ist eine Straftat. Ich bin froh, dass die Kripo sofort intensiv die Ermittlungen aufgenommen hat.“

Die ganze Wand ist meterhoch verrußt

Weit mussten die Brandfahnder vom ersten Tatort, dem Fuhrpark des BRK-Kreisverbandes in der Wilhelm-Meußdoerffer-Straße, nicht gehen, um zum zweiten Platz zu kommen: Nur das BRK-Schülerwohnheim befindet sich zwischen dem Carport und der Ruppert-Villa. Alle Gebäude befinden sich letztlich auf dem selben Grundstück. Die alte Fabrikanten-Villa steht seit vielen Jahren leer. In einem Winkel des denkmalgeschützten Gebäudes hat jemand brennbares Material aufgetürmt und angezündet. Die ganze Wand ist meterhoch verrußt. Zum Glück haben die Flammen aber nicht auf die Jalousie aus Kunststoff übergegriffen, die direkt neben dem Brandort vor einem Fenster heruntergelassen ist. Das Feuer ist, wie es aussieht, schließlich von allein ausgegangen. Der Hausmeister des BRK-Kreisverbandes hat die Brandstelle bei einem seiner Rundgänge über das Gelände entdeckt.

Landrat Klaus Peter Söllner, Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Kulmbach, ist immer mehr in Sorge, seit er weiß, dass nun schon wieder jemand dem Roten Kreuz schaden wollte: „Offenbar müssen wir buchstäblich mit allem rechnen“, sagte er. Söllner setzt darauf, dass die Polizei die beiden Fälle von Brandstiftung aufklären wird. Allerdings weiß er auch: Das wird nicht einfach, denn es gibt nicht viel, wo die Polizei ansetzen könnte.

Das BRK will sich schützen

Die Verantwortlichen im Kulmbacher BRK sind sich einig: Jetzt gilt es, die bereits nach dem Brandanschlag auf das Fahrzeug der Wasserwacht in der Nacht zum vergangenen Samstag angedachten Sicherheitsvorkehrungen schnell umzusetzen. Mehr Licht, Bewegungsmelder und Videoüberwachung standen bereits am vergangenen Wochenende im Raum. Das BRK will und muss sich vor möglichen weiteren Brandanschlägen schützen.

Alexander Czech, Sprecher der oberfränkischen Polizei, bestätigt: „Wir gehen von Vorsatz aus.“ Auch ein Zusammenhang mit dem Feuer im Carport vom vergangenen Samstag werde natürlich geprüft. Die Brandfahnder haben sich laut Czech am Donnerstag den zweiten Tatort genau angesehen. Leider könne man nicht genau sagen, wann der Brand an der Außenwand der Ruppert-Villa gelegt worden ist. Natürlich hat die Polizei großes Interesse daran, Hinweise zu erhalten. Den Sachschaden an dem unbewohnten Gebäude bezeichnet Czech als gering.

Keine Hinweise auf die Täter

Jürgen Dippold, Kreisgeschäftsführer des BRK, ist ernstlich in Sorge. „Wir werden eng mit der Polizei zusammenarbeiten und alles tun, um mitzuhelfen, damit es zu einem Ermittlungserfolg kommt.“ Dippold bedauert, dass man den Zeitpunkt des Brandes nicht näher eingrenzen kann. Allerdings geht er davon aus, dass das Feuer an der Ruppert-Villa innerhalb der vergangenen Woche gelegt worden sein muss. Die Situation ist für alle im BRK beklemmend, weiß Dippold: „Wir haben keinerlei konkreten Verdachtsmoment gegen irgendjemanden. Das ist beängstigend.“

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