Formulare, Formulare
Der Umgang mit Behörden ist der Bereich, in dem die Frauen aus der Ukraine am meisten Unterstützung brauchen. Sie haben zwar alle gültige Pässe – in kyrillischer und lateinischer Schrift – und sind privat in Wohnungen untergebracht; aber die Anerkennung als Geflüchtete, der Erhalt von Geldleistungen, die Anmeldung bei der Krankenversicherung, Einschulung, Kontoeröffnung – all das ist mit viel Bürokratie und Formularen verbunden, vor der auch Deutschsprechende kapitulieren könnten.
Alles neu im Mai
Und weil ab 1. Juni nicht mehr die jeweiligen Landratsämter und Städte, sondern die Jobcenter für die Leistungen an ukrainische Geflüchtete zuständig sind, „müssen wir für alle nochmal alles neu beantragen“, sagen Schröder und Götz. Wobei diese Anträge auch wieder erst dann bearbeitet werden, wenn die Antragsteller die so genannte Fiktionsbescheinigung erhalten haben, die die Ausländerbehörde wiederum erst ausstellen muss…. „Dabei sind die Fälle doch so klar, warum muss immer alles so kompliziert sein?“ fragt Ina Götz.
Lehrerin für Willkommensklasse
Die schulpflichtigen Kinder werden nach den Pfingstferien die Schule besuchen. Englischlehrerin Mariia Kharkowa hat sich in der Bad Bernecker Sebastian-Kneipp Grund- und Mittelschule angeboten, eine Willkommensklasse zu betreuen. Die gibt es dort noch nicht, weil man eben noch keine Lehrerin gefunden hatte. Nun sind aber auch hier erst mal die Behörden gefragt.
Ab sofort Sprachunterricht
Für die kleineren Kinder ist es schwierig, Kita-Plätze in Bad Berneck zu finden. So übernimmt Kerstin Schröder als evangelische Dekanatsjugendreferentin die Betreuung, wenn die Mütter ab sofort zweimal wöchentlich nachmittags einen Deutschkurs im Kukuk im alten Kindergarten besuchen. Eigentlich wollen alle Frauen mit ihren Kindern so schnell wie möglich in die ukrainische Heimat zu den Männern und Papas zurück, aber wann das möglich sei wird? Mariia Kharkova zuckt unsicher mit den Schultern. „Vielleicht im Herbst.“