RB Leipzig bekommt Spartak Moskau zugelost
Spannend wird sein, wie sich RB Leipzig positioniert. Das Team von Trainer Domenico Tedesco bekam in der Europa League am Freitag Spartak Moskau zugelost - ein Boykott des Spiels wäre in der momentanen Gemengelage wohl das stärkste sendbare Signal. Ein Beispiel dafür lieferten die Basketballer von Bayern München, die am Donnerstagabend nicht zum Europacup-Spiel gegen ZSKA Moskau antreten wollten - obwohl sich beide Teams in der Münchner Halle bereits aufwärmten.
Auf ein konsequentes Handeln im Sinne für Russland schmerzhafte Einschnitte seitens der großen Sportorganisationen wartete man dagegen vergebens. Auf der mit Spannung erwarteten UEFA-Sitzung am Freitagvormittag mochte man sich weder zu einem Rauswurf der russischen Mannschaften aus den Europacup-Wettbewerben noch zu einer Abfuhr für Hauptsponsor Gazprom durchringen.
DFB zeigt Verständnis für Aufschub der UEFA-Entscheidung
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der 2024 bekanntlich die Europameisterschaft ausrichtet, zeigte Verständnis für den Aufschub der UEFA-Entscheidung bezüglich des umstrittenen Sponsoringvertrags mit dem russischen Energieriesen. „Die UEFA-Exekutive arbeitet äußerst intensiv und Schritt für Schritt alle sich ergebenden Fragestellungen ab“, teilte der DFB auf SID-Anfrage mit: „Aktuell stehen insbesondere humanitäre Fragen, wie die Solidarität mit den Menschen, insbesondere aus der Fußballfamilie im Kriegsgebiet, und mögliche Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Menschen im Vordergrund.“
Mit ihrer inkonsequenten Vorgehensweise steht die UEFA beileibe nicht alleine da. So beließ es der Fußball-Weltverband FIFA nach einer Council-Sitzung bei einer Zustandsbeschreibung für die Situation in der Ukraine - die Lage sei „tragisch“ und „besorgniserregend“ - auf sportpolitische Konsequenzen verzichteten die Bosse um FIFA-Präsident Gianni Infantino aber.
FIFA will die Situation weiter beobachten
Man spielt stattdessen auf Zeit. Mit Blick auf die bald anstehenden WM-Play-offs in Russland wolle die FIFA „die Situation weiter beobachten. Wir werden eine Entscheidung treffen, sobald dies notwendig ist.“ Kurz vorher hatten die Nationalverbände aus Polen, Schweden und Tschechien verlangt, in den WM-Ausscheidungsspielen nicht IN Russland antreten zu müssen, statt umgehend zu betonten, nicht GEGEN Russland spielen zu wollen.
Wladimir Klitschko betonte in einem NTV-Interview unterdessen, dass es „ohne Unterstützung und einen gewissen Druck auf Russland“ nicht geht. Man müsse gemeinsam agieren, um den Krieg zu stoppen, so der jüngere der beiden Brüder: „Dieser Krieg ist in der Ukraine. Dieser Krieg wird auch weitergehen in das weitere Europa, wenn man ihn nicht aufhält. Ich möchte nicht ausschließen in die Welt.“