Versuchen will er es dennoch. Am 22. April fährt er, voraussichtlich zum letzten Mal an die Grenze. Dabei habe er zu Hause noch einiges zu tun. „Ich betreue momentan mehrere Hilfsaktionen, die sich überwiegend um die ukrainischen Flüchtlinge kümmern“, sagt Kubiak. Dafür wendet er sich meistens an seine eigene Facebook-Gruppe „Bayreuth Hilfe für die Ukraine“ und fragt beispielsweise nach Fahrrädern oder Kinderwagen sowie andere, schnell benötigte Spenden.
Auch für die Flüchtlinge in der Turnhalle am Roten Main sammelt er Sachspenden. Die werden momentan dringend gebraucht. „Das sind ganz banale und alltägliche Sache wie Handtücher, Einweggeschirr, Badeschlappen oder Regenschirme“, zählt Kubiak auf. Für die Kinder werden vor allem Malsachen, Puzzle und Spiele gesucht. „Jetzt, wo es wärmer wird, wollen sie raus und Fußball spielen. Nur gibt es keine Fußbälle.“
Das Sozialamt hat eine Liste mit allen gebrauchten Mitteln zusammengestellt. Sie befindet sich auf der Webseite der Stadt Bayreuth unter „Hilfe für die Ukraine“ und „Sammelstelle für Sachspenden“.
Christian Kubiak wird sich auch weiterhin für die Flüchtlinge aus der Ukraine engagieren, „solange es eben sein muss.“
Info: Sparkasse Bayreuth, DE90 7735 0110 0038 0779 39, Verwendungszweck Bayreuth Hilfe für die Ukraine; Paypal Spendenkonto familiekubiak@gmx.de VWZ: Bayreuth Hilfe für die Ukraine
Die Stadt Bayreuth habe derzeit 350 Personen dezentral untergebracht, davon seien 192 Personen in 46 Wohnungen untergekommen, teilt die Sozialreferentin Manuela Brozat auf Kurier-Nachfrage mit. Es lägen noch zahlreiche Wohnungsangebote vor, die noch geprüft und vermittelt werden müssen (rund 70 Wohnungen).
Da es aber noch 273 bekannte Personen gebe, die auf private Initiative untergekommen seien, es aber unklar sei, wie lange diese dort bleiben können, benötige die Stadt auch für diese Menschen Wohnraum. Ein Aufruf, freie Wohnungen zu melden, sei deshalb nach wie vor zielführend.
Es sei wünschenswert, wenn die angebotenen Wohnungen dauerhaft zur Verfügung stünden. Soweit bei den Flüchtlingen Bedürftigkeit vorliege und ein Anspruch auf Sozialleistungen bestehe, seien die Kosten für die Unterkunft darin enthalten.
Zur Spendenbereitschaft teilt die Sozialreferentin mit, dass diese in der Bevölkerung am Anfang sehr groß gewesen sei. Jetzt erhalte die Stadt zahlreiche Spenden von Firmen und Organisationen aus der Stadt und aus dem Umland.
Dringend benötigt würden Möbel für eine Wohnungsgrundausstattung (zum Beispiel Betten, Schränke, Tische und Stühle), aber auch Elektrogeräte. Auch Schulutensilien würden benötigt. Die Spenden können wie gehabt am Bauhof zu den Öffnungszeiten des Wertstoffhofes abgegeben werden. Die Möbel hingegen direkt beim Kaufhaus Regenbogen im Industriegebiet.
Zur Frage, ob und wieviele Paten zur Betreuung von ukrainischen Flüchtlingsfamilien sich mittlerweile gemeldet haben, teilt Manuela Brozat mit, dass der Aufruf sehr erfolgreich gewesen sei. Es hätten sich 16 Familienpaten gemeldet. Aber, so Manuela Brozat: „Wir brauchen noch viel mehr.“