Lesen Sie aus unserem Angebot: Impfmythen im Faktencheck
Curevac hat anlässlich der Publikation der Studienergebnisse erneut betont, dass das Unternehmen in „engem Kontakt“ mit der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) stehe und sich weiterhin um eine europäische Zulassung seines Vakzins bemühen wolle. Ein offizieller Antrag liegt allerdings nicht vor. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Weltgesundheitsorganisation WHO sehen eine Wirksamkeit von 50 Prozent als untere Grenze für die Zulassung von Impfstoffen an. Die EU-Kommission muss die bei Curevac bestellten Impfdosen nur dann abnehmen, wenn das Vakzin eine europäische Zulassung erhält.
Curevac setzt indes weiter Hoffnungen auf die zweite Generation seines Corona-Impfstoffs, der nach früheren Angaben eine rund zehnmal stärkere Immunreaktion auslösen soll. Der erste Impfstoff sei „nicht das Beste, was man mit dieser Technologie erreichen kann“, hatte Curevac-Technikchefin Mariola Fotin-Mleczek im Juli eingeräumt.
So wird die Impfstoffwirkung ermittelt
Studien
In klinischen Studien wird die Zahl der Erkrankungen in einer Gruppe von geimpften Teilnehmern mit der Zahl der Erkrankungen in einer gleich großen Gruppe geimpfter Probanden verglichen. Beide Gruppen sollten ähnlich zusammengesetzt sein – etwa mit Blick auf die Altersstruktur oder andere Risikofaktoren.
Berechnung
Wenn beispielsweise in der geimpften Gruppe fünf Corona-Infektionen auftreten und in der ungeimpften Gruppe 100 Infektionen, ergibt sich eine Wirksamkeit von 95 Prozent. Anders ausgedrückt: Das Infektionsrisiko ist bei den Geimpften zwanzigmal kleiner als bei Ungeimpften.