Auch die Kontroverse um Trumps Steuererklärung war Thema der Debatte. Der milliardenschwere Unternehmer weigert sich beharrlich, diese öffentlich zu machen. Laut einem Bericht der «New York Times» zahlte er möglicherweise 18 Jahre lang keine Bundessteuern. Trump sah sich deswegen in den vergangen Tagen massiver Kritik ausgesetzt.
Kaine erklärte: «Donald Trump muss seine Steuererklärungen für das amerikanische Volk öffentlich machen, um zu beweisen, dass er für das Amt geeignet ist. Er bricht mit diesem Versprechen.» Pence hielt dem entgegen, Trump habe sich an die Steuergesetze gehalten und sie bloß «brillant» genutzt.
Kaine griff auch immer wieder frauenfeindliche Bemerkungen des republikanischen Spitzenkandidaten auf. «Er hat Frauen als Hunde bezeichnet, als Schweine, das ist einfach widerlich», erklärte er über Trump. Dabei lag er ganz auf einer Linie mit Hillary Clinton, die sich in den vergangenen Tagen ähnlich geäußert hatte.
Pence hatte dem wenig entgegenzusetzen. Er wirkte aber besser vorbereitet, als es darum ging, seine Konkurrenten als Vertreter einer alteingesessenen Politelite darzustellen. Clinton und Kaine stünden für eine Fortsetzung der Politik von Präsident Barack Obama, erklärte Pence. «In den letzten siebeneinhalb Jahren haben wir mit ansehen müssen, wie Amerikas Rolle in der Welt geschwächt wurde. (...) Das amerikanische Volk weiß, dass wir Wandel brauchen.»
dpa