Trump feuert FBI-Chef James Comey

US-Präsident Donald Trump hat James Comey, den Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), gefeuert. Foto: Michael Reynolds/EPA FILE/dpa Foto: red

Die Entscheidung schlug im politischen Washington ein wie ein Blitz: Trump setzt dem FBI-Chef Comey den Stuhl vor die Tür. Und das mitten in den Russland-Ermittlungen des FBI. Trumps Handeln werfe viele Fragen auf, kritisieren Abgeordnete. Selbst Republikaner sind empört.

 
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US-Präsident Donald Trump hat den Chef der Bundespolizei FBI James Comey mit sofortiger Wirkung entlassen. Das teilte das Weiße Haus am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Die völlig überraschende Entscheidung stieß auf heftige Kritik der oppositionellen Demokraten, aber auch republikanischer Politiker. Comeys Behörde ermittelt wegen möglicher Russlandkontakte des Trump-Teams. Er galt schon deswegen eigentlich als unantastbar.

Präsident Trump habe auf klare Empfehlungen des Justizministers Jeff Sessions und des stellvertretenden Generalbundesanwalts Rod Rosenstein gehandelt, hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Begründet wurde die Entlassung vor allem mit Comeys Verhalten in der E-Mail-Affäre Hillary Clintons. Von dieser hatte der Wahlkämpfer Trump 2016 allerdings sehr profitiert.

Der demokratische Oppositionsführer im Senat, Chuck Schumer, warf Trump vor, einen «schrecklichen Fehler» begangen zu haben. In einem Tweet in der Nacht auf Mittwoch wies Trump dies zurück: Der «weinerliche» Schumer habe kürzlich erst gesagt, er habe das Vertrauen in Comey verloren. «Dann tut er so entrüstet», schrieb der US-Präsident und erinnerte an sein Wahlversprechen, den Sumpf in Washington auszutrocknen.

Trump schrieb in einem Brief an das FBI, der US-Medien vorliegt, Comey habe ihm drei Mal persönlich gesagt, dass nicht gegen ihn selbst ermittelt werde. «Gleichwohl stimme ich völlig mit dem Justizministerium überein, dass Sie nicht in der Lage sind, das FBI effektiv zu führen», schreibt Trump. Er fügte hinzu, es sei nun sehr wichtig, dass das Vertrauen in das FBI wiederhergestellt werde.

dpa

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