Flusssäure wohl schuld
Der Geländeteil, wo aktuell die meisten Verunreinigungen gefunden wurden, ist im Bereich der ehemaligen Säurepolierung. Hier wurde jahrzehntelang mit Flusssäure hantiert, die mutmaßlich für die üble Hinterlassenschaft gesorgt hat. Auch der Boden unter der ehemaligen Werksverkaufshalle musste teilweise ausgetauscht werden, so Trassl. Die Halle von Ende der 1970er Jahre war offenbar gebaut worden auf einer Fläche, wo zuvor Abfälle aus der Glasproduktion wie Schlacken abgelagert worden waren.
Die Frankonia war 1997 aus den insolventen „Glaswerken Warmensteinach“ hervorgegangen, die Hälfte der rund 200 Mitarbeiter verlor damals ihre Arbeit. 2003 kam die zweite Insolvenz, 80 Menschen wurden arbeitslos. Einige Jahre dämmerten die leeren Fabrikgebäude mitten im Ort vor sich hin. 2007 wurde das Meiste abgerissen, und eine erste Altlastensanierung durch den Freistaat und den Landkreis fand statt, um akute Gefahr für das hier recht hohe Grundwasser und die nahe Steinach abzuwenden. Damals wurden vor allem Blei und Arsen gefunden. Die Verunreinigungen mit Fluorid, Antimon und Cadmium sowie Teer- und Ölresten fielen damals eher gering aus.
Doch damals gab es auch Kritik am Umfang der ersten Sanierungsmaßnahme; die Vertreter von Behörden und der ausführenden Firma im Gemeinderat zu entkräften suchten. Nach der ersten Sanierung blieben der Schornstein, ein paar Werkstattreste und das Bürogebäude direkt an der Straße stehen. Nach dreijährigen Bemühungen erhielt die Kommune eine weitere hohe Bezuschussung für Kauf, Freiräumung und weitere Altlastensanierung des Areals, um es als altlastenfrei nutzen oder an einen Investor veräußern zu können, der dann mit Stefan Trassl gefunden wurde.