Trotz Corona Zahlen besser als befürchtet

Brigitte Grüner
Auf jeden Hektar Bürgerwald entfallen rein rechnerisch gut 806 Euro Erlös. Foto: red

Stadt erhofft Gewinne durch den Bürgerwald – Positiver Rechenschaftsbericht

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auerbach - Auf Gewinne aus dem 434 Hektar großen Bürgerwald hofft die Stadt in diesem Jahr. Das wurde in der jüngsten Stadtratssitzung deutlich.

Die Firma Forstservice Helm hat die Einnahmen für 2021 mit 821 725 Euro kalkuliert. Davon entfallen 660 000 Euro auf die maschinelle Holzernte von 12 000 Festmetern. Bei den Ausgaben rechnen die Forstleute in diesem Jahr mit 471 819 Euro. Für die maschinelle Ernte sind 264 000 Euro an Aufarbeitungskosten eingerechnet. Damit ergibt sich für das Wirtschaftsjahr 2021 ein Ergebnis von 349 906 Euro. Auf jeden Hektar entfallen damit rein rechnerisch gut 806 Euro Erlös.

Die hohen Einnahmen seien laut Bürgermeister Joachim Neuß auf eine klare Strategie zurückzuführen. Im Bürgerwald drohe das Qualitätsholz zu überaltern. Ältere Bäume würden bevorzugt vom Borkenkäfer befallen oder seien anfällig bei Stürmen. Daher sollen jetzt vor allem Fichten entnommen werden. Der gute Holzpreis komme der Stadt entgegen. Circa 7400 Festmeter sind laut Neuß bereits geschlagen. Nun gelte allerdings ein Verbot bis Ende September. Ob 12 000 Festmeter heuer tatsächlich noch möglich sind, sei daher noch fraglich.

Martin Weiß (FW) wies auf die hohe Nachfrage nach Holz hin. Die Politik hätte sich darum kümmern sollen, dass es ausreichend Bauholz gibt, meinte Josef Lehner (CUU). Edmund Goß (SPD) nannte den Zeitpunkt für das Ernteverbot eine Katastrophe. Die Initiative dazu sei von Waldbauern eines anderen Bundeslandes ausgegangen. Der Jahresbetriebsplan für den Bürgerwald wurde einstimmig genehmigt.

Eine Formalität war die Feststellung der Jahresrechnung 2020 und die Weiterleitung an den Rechnungsprüfungsausschuss. Im Gegensatz zu den geplanten Beträgen hatte sowohl der Verwaltungs- als auch der Vermögenshaushalt ein höheres Volumen. Der Verwaltungshaushalt steigerte sich um 18 Prozent auf 21,71 Millionen Euro. Grund sei unter anderem die positive Entwicklung bei der Gewerbesteuer, erklärte Kämmerer Michael Bierl. Der Vermögenshalt schloss bei 9,38 Millionen Euro, gut 54 Prozent mehr als angenommen. Vom Verwaltungshaushalt wurden 2,9 Millionen Euro zugeführt. In der Planung war die Kämmerei noch von einem Fehlbetrag von 317 400 Euro ausgegangen. 1,1 Millionen Euro wurden den Rücklagen zugeführt.

Bierl erläuterte die wichtigsten Einnahmen und Ausgaben. Bei der Helmut-Ott-Halle, dem Hallenbad und dem Freibad machte die Stadt im Vorjahr 921 000 Euro Verlust. Das hohe Defizit sei vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Bürgermeister Joachim Neuß freute sich, dass der Rechenschaftsbericht positiver ausgefallen sei als geplant.

Bilder