Tröstau - Josef Schmidt, den manche als Grandseigneur des deutschen Managements bezeichnen, spricht meist in ruhigem Ton. Er wägt seine Worte sorgfältig ab. Doch manchmal sprudelt es aus ihm heraus. Wenn er über die Trumps, Erdogans und Putins dieser Welt redet, dann packt ihn die Leidenschaft. Es sei schlimm, dass solche Leute in diese Machtpositionen kämen, zeigt sich der 83-Jährige besorgt. Wer Hass sät, intolerant ist, Andersdenkende beleidigt oder gar verfolgen lässt und das politische und gesellschaftliche Klima vergiftet, der ist für ihn als Führungsperson völlig untauglich. Auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer kann sich der Schmidt-Schelte nicht entziehen. Der CSU-Chef sei unzuverlässig, seine ständigen Kehrtwenden trügen nicht dazu bei, Vertrauen bei den Bürgern zu schaffen, poltert Schmidt. "Wer Menschen positiv beeinflussen will, der muss ein Vorbild sein. Aber uns fehlen heute die Vorbilder."