Perz kommt seit 35 Jahren in die Festspielstadt und fühlt sich hier pudelwohl. Vor einigen Jahren schwärmte er zum Beispiel von den klasse Wunsiedler Bratwürsten, auf die er sich schon das ganze Jahr freue. „Ja, ich bin wirklich gerne hier, aber leider ist Wunsiedel von mir aus nicht um die Ecke.“ Der Festwirt wohnt in Fürth und ist in ganz Bayern unterwegs.
Nach dem Wiesenfest in Wunsiedel wäre er normalerweise weiter nach Lichtenfels gefahren. Hier veranstalten die örtlichen Schützen ihr Schützenfest in Eigenregie. Aber auch sie wissen noch nicht, ob ein Festbetrieb tatsächlich möglich sein wird.
Wie allen Schaustellern hat die Corona-Krise auch Perz finanziell heftig zugesetzt. „Wenn man staatliche Hilfen beantragt und sie nach einem Jahr erhält, ist das nicht einfach. Und klar: Von dem Geld werden gleich noch die Steuern abgezogen.“ Allein für das Beantragen der Überbrückungshilfen III – ein 18-seitiger Antrag – habe er dem Steuerberater 500 Euro zahlen müssen. „Ich bin natürlich froh, dass die laufenden Kosten, etwa für die Miete gedeckt sind. Aber um zu leben, muss ich meine Altersversorgung heranziehen. Andererseits könnte ich noch Grundsicherung beantragen und müsste, um sie zu erhalten, womöglich zunächst mein Auto verkaufen. Aber das will ich dann doch nicht.“
Wunsiedel zählt für Perz zu den mittelgroßen Plätzen, die er aus Tradition und Liebe zur Stadt bedient. Wie er sagt, wird sich daran auch künftig nichts ändern. „Nächstes Jahr veranstalten wir wieder ein richtig schönes Wiesenfest. Versprochen.“