Tragödie bei Eckersdorf: Ehemann stirbt in Wohnwagen - Gemeinde stellt Frau Unterkunft bereit Obdachlos und hilflos

Von Peter Engelbrecht
Die Obdachlose Carol Heußner hauste in einem Wohnwagen. Nun hat ihr die Gemeinde Eckersdorf eine Unterkunft bereitgestellt. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Nach dem tragischen Tod ihres Ehemannes, der vor gut einer Woche im Wohnwagen im Schlaf starb, ist Carol Heußner obdachlos. Die 45-jährige Amerikanerin hauste seitdem auf einer Wiese in der Gemeinde Eckersdorf im Wohnwagen ohne Strom und Wasser mit ihren beiden Hunden. Die Gemeinde hat am Freitag, 12 Uhr, den Umzug in eine örtliche Obedachlosenunterkunft organisiert. 

 
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Carol Heußner ist seit September 2009 in Deutschland, um hier zu jobben. Das deutsch-amerikanische Ehepaar arbeitete zuletzt als Pferdepfleger im Landkreis Kulmbach, wurde aber vor Kurzem arbeitslos.  Mit Einverständnis des Grundbesitzers lebten beide auf einer Wiese bei Eckersdorf im Wohnwagen. Vergangenen Freitag  folgte der Schicksalsschlag mit dem Tod ihres Mannes, der die 45-jährige Amerikanerin sichtlich mitgenommen hat. Ihre beiden Mischlingshunde sind seitdem ihr einziger Trost und ihre einzige Stütze. Carol Heußner, die kaum Deutsch spricht, kündigte an, sie wolle wieder arbeiten, um selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Über eine entsprechende Arbeitserlaubnis verfügt die Amerikanerin, über eigenes Vermögen aber nicht.

Helfer aus Bayreuth sorgten für eine Übergangslösung

Ellen Haas und Rainer Naase aus Bayreuth erfuhren zufällig von der Tragödie und halfen sofort. Beide versuchten, der Texanerin und ihren beiden Hunden eine Unterkunft zu besorgen, was aber zunächst nicht gelang. Als Nothilfe stellten sie der Obdachlosen auf der Wiese ihr Wohnmobil zur Verfügung, damit war wenigstens die Strom- und Wasserversorgung gewährleistet, auch eine Toilette ist vorhanden. Die beiden besuchten die hilflose Frau täglich, brachten ihr Essen und halfen bei Behördenkontakten. Doch eine schnelle Lösung war zunächst nicht absehbar.

Freitagmittag: Lösung gefunden

Als sich unsere Zeitung für den Fall interessierte, bekam die Sache Fahrt. Die Gemeinde Eckersdorf sei als Sicherheitsbehörde für die Obdachlose zuständig, berichtete Verwaltungsleiter Bernhard Brosig. "Selbstverständlich werden wir uns der betroffenen Frau annehmen und für eine Unterkunft sorgen", betonte Brosig. Dies sei kein außergewöhnlicher Fall, schließlich habe die Gemeinde in den vergangenen Jahren fast durchgängig für Wohnungslose die Betreuung übernommen. Am Freitag um 12 Uhr stellte die Gemeinde der Frau eine entsprechende Unterkunft zur Verfügung, auch die beiden Hunde dürfen mit. 

Bei Arbeitserlaubnis gibt es auch Leistungen

Peter Popp, der stellvertretende Leiter des Job-Centers Bayreuth-Land, erläuterte auf Anfrage unserer Zeitung die rechtliche Lage. Auf Antrag bezahlt die Behörde beim Vorliegen einer Arbeitserlaubnis der obdachlosen Amerikanerin "Regelleistungen" für den Lebensunterhalt von 404 Euro pro Monat  plus die Kosten für eine angemessene Wohnung.   

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