Polen setzte unterdessen wegen des Fischsterbens in der Oder eine hohe Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung eines Täters führen soll. Die Polizei habe dafür eine Summe von umgerechnet 210 000 Euro ausgelobt, sagte Vize-Innenminister Maciej Wasik am Samstag in Gorzow Wielkopolski. „Wir wollen die Schuldigen finden und die Täter des Umweltverbrechens bestrafen, um das es hier wahrscheinlich geht“, betonte Regierungschef Mateusz Morawiecki.
Darum steht Polens Regierung nun unter Druck
Polens Regierung und Behörden stehen unter Druck, weil sie zu zögerlich auf das Fischsterben reagiert haben. Am Freitagabend hatte Morawiecki deshalb den Chef der Wasserbehörde und den Leiter der Umweltbehörde entlassen. Er schließe weitere personelle Konsequenzen nicht aus, sagte der Regierungschef nun. Morawiecki räumte ein, er habe erst am 10. August von dem massiven Fischsterben erfahren. „Ich wurde auf jeden Fall zu spät informiert.“
Der Oppositionsführer und frühere EU-Ratspräsident Donald Tusk von der liberalkonservativen Bürgerplattform (PO) forderte nach einem Treffen mit Regionalpolitikern die Regierung auf, in den vier Wojewodschaften an der Oder den Ausnahmezustand wegen einer Naturkatastrophe zu verhängen.
Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Fluss leben. Polnische Behörden hatten nach Regierungsangaben bereits Ende Juli erste Hinweise darauf bekommen, dass in dem Fluss massenweise verendete Fische treiben. Die Ursache des Fischsterbens ist noch ungeklärt.