Kindergarten sammelt für Äthiopien

Ihre Kollegin Gertrud Gareis kennt die Hintergründe. „Es war am Weltkindertag 2012, als unser Spenden-Projekt zum Brunnenbau begann. Die Kinder sammelten bei ihren Eltern Geld, das dann an Unicef überwiesen wurde. Damit wurde der Grundstein für ein großes Projekt gelegt“, erinnert sich die Wartenfelserin.

Nachdem im Laufe der Jahre immer wieder Spendenbeiträge zusammen gekommen waren, wollen die Erzieherinnen aus Höferänger heuer den Sack zumachen. Das Projekt soll zum Abschluss gebracht werden - mit einem „Finale furioso“. Dazu hat man pfiffige Ideen entwickelt. Zusammen mit den Kleinen gingen die Erzieherinnen unter die Künstler. Sie gestalteten Kindergartenstühle neu. Da wurde geschliffen und gemalt, bis die Holzmöbel ein neues Outfit hatten. Sterne, Drachen Regenbögen und vieles mehr machen aus den profanen Sitzgelegenheiten kleine Designerstücke. „Jeder Stuhl ist ein Unikat“, schmunzelt Gertrud Gareis.

Das gesamte Kindergartenteam hat aber auch eine zweite Aktion begleitet, die den Brunnenbau ermöglichen soll. In einer „Kreativwerkstatt“ nähten die Knirpse – freilich unter Anleitung – kleine Kissen. Das Material dazu spendete ein wohlmeinender Sponsor: Der Babyausstatter Zöllner aus Schmölz im Landkreis Kronach. Die Produkte werden dann feilgeboten beim Second-Hand-Verkauf. Er findet am 19. September von 12 bis 15.30 Uhr in der Kita statt. Und zum Weltkindertag können die Dreikäsehochs mit ihren Eltern und Verwandten für weitere Hilfsaktionen sammeln, die sie sich selbst auswählen dürfen.

Alles in allem eine gute Sache, bei der jeder Cent gut investiert ist. Denn das Brunnenprojekt in Äthiopien hat einen traurigen Hintergrund. Viele Menschen dort haben keinen Zugang zu (sauberem) Trinkwasser. Darunter leiden die Kinder in mehrfacher Hinsicht. Einesteils unter dem Mangel selbst, andererseits unter den Folgen der Wasserknappheit. Nicht selten sind sie stundenlang unterwegs, um von weit entfernt liegenden Wasserstellen das kostbare Nass in ihre Dörfer zu schleppen. Bei dieser schweren Arbeit geht viel Zeit verloren, sodass den Mädchen und Jungs von ihrer Kindheit nicht mehr viel bleibt. Genau da setzt die Initiative des Kindergarten-Teams an.

Die Lebensbedingungen sollen nachhaltig verbessert werden. Mit dem gesammelten Geld entsteht ein 30 Meter tiefer Brunnen, der etwa 500 Menschen mit Wasser versorgen kann. Insgesamt 5000 Euro kostet es, ihn einzurichten. Durch das Engagements der Höferänger Erzieherinnen ist bislang die Hälfte des Betrags zusammen gekommen.