Tigers mit Heimvorteil zur 3:1-Führung?

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Strahlende Gesichter gab es am Sonntag in Weißwasser bei den Bayreuther Schlachtenbummlern. In der Bildmitte deutet sich allerdings an, dass in einer Playoff-Serie auch unter den Fans die Rivalität zunimmt. Foto: Thomas Heide Foto: red

Zum ersten Mal in den Playdowns gegen den Abstieg aus der DEL2 treten die Bayreuth Tigers mit dem Gefühl des Heimvorteils gegen die Lausitzer Füchse an: Nach dem Auswärtssieg am Sonntag in Weißwasser (6:5 n. V.) kämpfen sie am Dienstag um 20 Uhr vor eigenem Anhang im vierten Spiel der Best-of-seven-Serie um den dritten der vier Siege, die zum Gesamterfolg nötig sind und den Klassenerhalt bedeuten würden.

 
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Den Wert dieser Ausgangsposition verkennt auch Trainer Sergej Waßmiller nicht. Schließlich wäre der Gewinn der Serie ohne Auswärtssieg gar nicht möglich gewesen. Allerdings dürfe man sich davon nicht dazu verleiten lassen, die Einstellung zu verändern: „Wir haben jetzt zwei Siege, benötigen aber auch noch zwei weitere“, wird der Coach auf der Internetseite der Tigers zitiert. „Es wird sicher so eng bleiben wie bisher, und wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken.“

Es ist das dritte Mal innerhalb von fünf Tagen, dass sich beide Mannschaften gegenüberstehen, und dabei mussten sie auch noch zwei Verlängerungen bewältigen. Da gibt es dazwischen nicht viele Möglichkeiten zur Vorbereitung auf die nächste Aufgabe. „Mit Training hat das nichts zu tun“, sagt Teammanager Dietmar Habnitt. Auf dem Eis treffe man sich aber schon, sowohl bereits am Vormittag nach der nächtlichen Ankunft vom Auswärtsspiel als auch noch einmal am Spieltag: „Da geht es natürlich nicht um Belastung, sondern nur um Regeneration und etwas Bewegung.“

Habnitt bestätigt, dass die Belastung durch die Verlängerungen leichter zu ertragen sind, wenn man am Ende gewinnt. „Das gilt aber nur für die Spieler“, merkt er lachend an. „Wenn man draußen an der Bande steht, fühlt sich jede Minute wie zehn Minuten an. Bei jedem Schuss des Gegners zuckt man zusammen.“ Ein gutes Gefühl gebe die Führung in der Serie in erster Linie, weil sie nicht nur glücklich zustande gekommen sei: „Unsere Siegtore waren nicht zufällig, sondern wir haben uns die Erfolge erarbeitet.“ Dabei bezieht Habnitt sogar die 3:4-Niederlage im ersten Spiel mit ein: „Wir haben dreimal sehr gut gespielt und vor allem große Kampfmoral bewiesen.“ Nun wünsche er sich, dass diese Leistungen auch von den Zuschauern honoriert werden: „Ich hoffe auf die Unterstützung einer großen Kulisse, mit der wir den nächsten Sieg feiern können.“

Rivalitäten nehmen zu

Habnitt verhehlt aber auch nicht, dass in so langen Playoff-Serien neben den körperlichen Belastungen ebenso auch die Rivalitäten zwischen beiden Mannschaften stetig zunehmen: „Im ersten Spiel war alles noch ganz ruhig, im zweiten schon etwas heftiger und im dritten schon deutlich heftiger. Auf beiden Seiten werden die Checks zu Ende gefahren, und es gibt auch das eine oder andere Scharmützel zwischen einzelnen Spielern. Das wird sich wahrscheinlich auch so fortsetzen.“

Zumindest unter den Anhängern war es in Weißwasser sicher ein Thema, dass nach Feodor Boiarchinov nun mit Marius Stöber noch ein zweiter Füchse-Spieler durch einen Bayreuther Check außer Gefecht gesetzt worden ist. Dagegen bleibt das Aufgebot der Tigers voraussichtlich unverändert, also ohne den verletzten Eric Chouinard, den erkrankten Constantin Ontl und Eugen Alanov, der für Nürnberg spielen muss. Andererseits ist Valentin Busch trotz der großen Strafe dabei. Lediglich Matchstrafen ziehen sofort Sperren nach sich, bei Disziplinarstrafen (einschließlich Spieldauer) nur jede zweite.

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