Abwehrchef verletzt
Mittlerweile ist auch Hayes nach seiner schweren Gesichtsverletzung wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und gibt am Wochenende sein Debüt im Füchse-Trikot. Probleme wegen zu vieler Kontingentspieler hat Weißwasser aber dennoch nicht. Denn zum einen endete diese Woche der vierwöchige Vertrag des Finnen Taneli Maasalo (1/1), zum anderen folgte der nächste Verletzungsschock. Der amerikanische Abwehrchef Nick Bruneteau (1/3) fällt sechs Wochen aus. Ein herber Rückschlag – und das gerade nachdem die Füchse am zurückliegenden Wochenende erstmals in dieser Saison ohne Punkte geblieben sind.
Bietigheim eine Klasse für sich
Das ist den Bietigheim Steelers in dieser Saison noch nicht passiert. Im Gegenteil: Dem Bayreuther Sonntagsgegner fehlen nur zwei Punkte zur Optimalausbeute. Der Tabellenführer spielt aktuell in einer eigenen Liga. Es scheint, als könne er sich nur selbst schlagen. Gerade gilt das für die Auftritte im heimischen Stadion: Fünf Spiele, fünf Siege und dabei im Schnitt fünf Treffer lautet die tolle Bilanz.
Der große Vorteil der Bietigheimer: Die Spitzenmannschaft der Vorsaison blieb weitestgehend zusammen und wurde an den richtigen Stellen ergänzt. So haben die Neuzugänge Benjamin Zientek (5/5) und Max Lukes (1/3) den Ruf, zusammen mit Frederik Cabana (6/8) das schnellste Sturmtrio der Liga zu sein.
Angeführt von Topscorer Matt McKnight (6/9), haben in dieser Saison bereits acht Spieler zweistellige Scorerpunkte. Zum Vergleich: Beim EHC gelang das nur Ivan Kolozvary (2/9). Und es ist für die DEL2-Konkurrenten fast schon erschreckend, dass David Wrigley (5/8) noch nicht in der Topform der Vorsaison ist und der mit 104 Scorerpunkten beste Spieler der DEL2-Saison 2015/16, Justin Kelly, wegen einer Gehirnerschütterung noch keine Minute gespielt hat.
Beste Abwehr der Liga
Zudem setzt sich die Ausgeglichenheit im Steelers-Kader auch in der Abwehr fort. Angeführt vom routinierten Verteidigerpaar Dominic Auger (39 Jahre) und Adam Borzecki (38) sowie Torwart Sinisa Martinovic (35), ließ die Bietigheimer Defensive erst 14 Treffer zu – neun weniger als der SC Riessersee, der in dieser Statistik auf Rang zwei liegt. Auch der Ausfall von Andreas Schwarz konnte bislang ohne Probleme kompensiert werden.
Bayreuther Trainer ist selbstbewusst
Doch trotz der bisherigen Bietigheimer Dominanz gibt sich Bayreuths Trainer Sergej Waßmiller selbstbewusst: „Klar sind die Steelers ein Kaliber. Klar sind wir Außenseiter. Aber wir fahren dort hin, um zu punkten. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, sonst brauchen wir ja gar nicht antreten.“ Wichtig sei es, in der Defensive besser und konzentrierter zu stehen, als zuletzt bei der 2:5-Heimniederlage gegen die Dresdner Eislöwen. „Es hat sich wieder gezeigt: In dieser Liga wird jeder Fehler sofort bestraft“, sagt Waßmiller. Diese gelte es abzustellen. Dazu steht dem Trainer am Wochenende wohl der komplette Kader zur Verfügung. Ob Förderlizenzspieler aus Nürnberg zum Team stoßen, entscheidet sich erst kurzfristig.