Tigers erstmals punktlos: 1:2 in Nauheim

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Gute Defensivarbeit und ein starker Torwart: Über weite Strecken sah es so aus, als sollten diese Qualitäten der Bayreuther für einen Punktgewinn reichen. Hier wurde Nico Kolb (links) mit vereinten Kräften abgeblockt. Fotos: Peter Kolb Foto: red

Im vierten Spiel der Saison in der DEL2 sind die Bayreuth Tigers erstmals ohne Punktgewinn geblieben. Beim EC Bad Nauheim unterlagen sie gestern Abend mit 1:2 (0:0, 1:2, 0:0).

 
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Die Niederlage war für die Bayreuther ausgesprochen ärgerlich, weil sie nach ihrer 1:0-Führung zu Beginn des zweiten Drittels mit ihrer guten Defensivleistung das Geschehen im Griff hatten. Diese Kontrolle schenkten sie jedoch regelrecht her, als sie sich bei eigener Überzahl den Ausgleich einhandelten und nur 59 Sekunden später das zweite Gegentor kassierten.

Obwohl sich neben dem Ausfall von Martin Heider auch die Hoffnung auf einen Einsatz von Marvin Neher und Eugen Alanov nicht erfüllt hatte, gestalteten die Bayreuther von Beginn an einen Spielverlauf nach ihren Vorstellungen. Sie verstanden es, den Angriffen der Gastgeber an der blauen Linie das Tempo und damit auch einen großen Teil der Wirkung zu nehmen. Nach Scheibengewinnen erzwangen sie zudem mit gradlinigen Gegenstößen zumindest ein ausgeglichenes Verhältnis an Torschüssen und Chancen.

Nur einmal im ersten Drittel störte ein Fehler beim Aufbau das Konzept und sorgte sofort für Gefahr in Form einer Unterzahl-Situation (sogar 50 Sekunden drei gegen fünf/5. Minute). Im Duell der beiden schwächsten Powerplays der Liga blieb der Effekt allerdings gering. Bei den späteren Bayreuther Überzahl-Möglichkeiten war es zwar vielleicht im Ansatz etwas besser, aber nicht im Ergebnis. Nur in einer Phase Mitte des ersten Drittels kamen die Nauheimer häufiger zu zwingenderem Abschluss, aber da zeichnete sich Vosvrda zuverlässig aus.

Nach der Führung alles unter Kontrolle

Der disziplinierten defensiven Spielweise der Tigers kam dann ihre frühe Führung nach 2:08 Minuten im zweiten Abschnitt perfekt entgegen: Sebastian Busch war bei der Vorbereitung zwar von fünf Nauheimern umringt, doch keiner davon kam ihm nahe genug, um den Pass nach links zu Luca Gläser zu verhindern, der durch die Beine von Torwart Felix Bick traf.

Von da an kontrollierten die Gäste das Geschehen. Sie reduzierten nicht nur die Arbeit für Vosvrda auf Routineübungen, sondern erarbeiteten sich auch mehr Spielanteile und eigene Chancen. Die beste hatte Valentin Busch bei einem Alleingang, den er aber unkonzentriert abschloss (28.).

Zwei ärgerliche Gegentore innerhalb von 59 Sekunden

Dieser Eindruck wurde jedoch ausgerechnet in Überzahl zunichte gemacht. Die Tigers ließen einen 2-auf-1-Konter zu, den Cody Sylvester etwas überraschend für Vosvrda mit dem Ausgleich abschloss. Noch ärgerlicher war aber der zweite Treffer der Roten Teufel nur 59 Sekunden später: Ketter konnte direkt von der Strafbank allein auf Vosvrda zulaufen, und der Defensivspezialist traf mit einem in dieser Situation etwas unorthodoxen Schuss.

Die Bayreuther Ansätze zu einer Wende im letzten Abschnitt wurden durch Missgeschicke gehemmt. Zunächst wurde die ohnehin dezimierte Verteidigung durch zwei plus zehn Strafminuten gegen Jozef Potac geschwächt (Bandencheck), die erst nach Intervention eines Linienrichters ausgesprochen wurden. Einige Chancen gab es zwar (Kolozvary), aber nachhaltiger Druck kam erst in den letzten zehn Minuten auf. Der Endspurt mit einem sechsten Feldspieler in den letzten 70 Sekunden verpuffte schnell, weil sich Michal Barta 15 Sekunden später eine Strafzeit einhandelte.

Statistik

EC Bad Nauheim: Bick – Ketter, Lehikoinen, Slaton, Erk, Kohl, Trivellato, Mannes, Stiefenhofer – Pauli, Brandl, Sylvester, Ratmann, Lange, Livingston, McNamee, Frosch, Krestan, Meisinger.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Linden, Müller; Potac, Mayer; Gerstung, Pavlu – Barta, Stas, Pesut; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; Gläser, S. Busch, V. Busch; Drews, Voronov.

SR: Naust, Zehetleitner; Strafminuten: Bad Nauheim 10, Bayreuth 16 plus 10 für Potac; Zuschauer: 2126.

Tore: 0:1 (23.) Gläser (S. Busch, Gerstung), 1:1 (37.) Sylvester (Trivellato – 4 gegen 5), 2:1 (38.) Ketter.

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