Tigers erkämpfen sich einen Punkt

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Intensive und erfolgreiche Abwehrarbeit: Martin Heider (rechts) und Felix Linden (Zweiter von rechts) verhindern einen Torschuss des SCR. Der erneut starke EHC-Keeper Tomas Vosvrda (links) muss in dieser Szene nicht eingreifen. Foto: Wolfgang Fehrmann Foto: red

Die Auswärtstaktik des EHC Bayreuth ist diesmal nicht ganz aufgegangen. Mit disziplinierter und intensiver Abwehrarbeit, aber auch etwas Glück schaffte es der DEL2-Aufsteiger beim SC Riessersee jedoch ins Penaltyschießen und sicherte sich so zumindest einen Punkt. Dort war der Gastgeber treffsicherer und gewann die umkämpfte Partie mit 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 0:0).

 
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Im Penaltyschießen fiel nur ein Treffer – und den erzielte Florian Vollmer gleich zum Auftakt. Da auf Bayreuther Seite Valentin Busch, Andreas Geigenmüller und Nathan Robinson scheiterten, reichte das für den Heimsieg.

Somit blieb es Tomas Vosvrda verwehrt, sich als Held der Partie feiern zu lassen. Denn vor allem dem EHC-Torwart war es zu verdanken, dass die Bayreuther überhaupt das Penaltyschießen erreichten. Er zeigte mehrmals, warum er in seiner aktuellen Form wohl der beste Torhüter der Liga ist. Der Tscheche spielte nahezu fehlerlos, hielt seine Mannschaft im Spiel und packte gerade in den Druckphasen des SCR im zweiten Drittels sowie in der Verlängerung einige Glanzparaden aus.

Glück bei Pfostentreffern

Allerdings hatten die Bayreuther in Garmisch-Partenkirchen auch eine Portion Glück. Dreimal trennten die Riesserseer nur Millimeter vom 2:1-Führungstreffer. Bei den Abschlüssen von Andreas Driendl (21. und 59.) und Mattias Beck (33.) knallte der Puck an den Pfosten beziehungsweise die Querlatte des Bayreuther Tores. Zudem sprach die Schussstatistik mit 44:21 klar für die Hausherren.

„Der Sieg des SCR geht in Ordnung“, analysierte deshalb auch EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Aber ich bin zufrieden mit dem Punkt, der war sehr wichtig für uns.“

Die Bedeutung der Partie im Kampf um die Pre-Playoffs war den Mannschaften auch anzumerken. Das Spiel war nicht spektakulär, sondern lebte viel mehr von der Spannung. Höchste Priorität hatte bei beiden Teams von Beginn an die Defensive – und die funktionierte zunächst sehr gut.

Da die zwei Kontrahenten auch einige Schwächen im Spielaufbau zeigten, gab es in den ersten zehn Minuten keine nennenswerten Torchancen.

Gegentreffer weckt EHC-Offensive auf

Erst nach Roope Rantas Abschluss (10.) – er scheiterte an Vosvrda – trauten sich die Mannschaften offensiv etwas mehr zu. Die Bayreuther hatten in der 16. Minute ihre erste klare Möglichkeit. Robinson machte allerdings einen Haken zu viel und brachte den Puck nicht mehr aufs Tor. Das gelang dann im Gegenzug Louke Oakley, der einen Querpass von Beck zum 1:0 (17.) verwertete.

Es schien, als hatte die EHC-Offensive diesen Weckruf gebraucht. In den verbleibenden Minuten baute sie Druck auf, erspielte gute Chancen und erzielte durch Valentin Busch im Nachschuss das 1:1 (18.).

Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Ende der Verlängerung aus zwei Gründen: Zum einen waren Vosvrda und sein gegenüber Matthias Nemec im Verbund mit ihren Vorderleuten unüberwindbare Mauern, zum anderen belauerten sich die Teams mit zunehmender Spieldauer immer mehr. Keiner wollte den entscheidenden Fehler machen. Waßmiller verglich die Partie mit einem Schachspiel, bei dem kein Millimeter nachgegeben wurde.

Chancen auf den Sieg waren freilich trotzdem für beide Mannschaften da. Beim EHC scheiterte Sergej Stas (56.) nach einem Solo-Lauf, SCR-Stürmer Ranta (58.) setzte den Puck aus guter Position knapp neben das Tor.

In der Verlängerung verpasste Riessersee bei zwei 2:1-Kontern die Entscheidung, gleiches galt bei zwei gefährlichen Abschlüssen von Robinson für die Bayreuther.

Kuhn verletzt sich an der Schulter

„Penaltyschießen ist dann immer eine Lotterie“, sagte Waßmiller, der schon früh seine Taktik umstellen musste. Eigentlich wollte er durchgehend mit vier Reihen spielen, doch nachdem Michael Kuhn sich nach einem Check im ersten Drittel die Schulter ausgekugelte hatte und nicht mehr weiterspielen konnte, war das nicht mehr möglich.

Nun hofft der Trainer, dass die Partie in Garmisch-Partenkirchen nicht zu viel Kraft gekostet hat, denn schon am Dienstag steht das Heimspiel gegen die Starbulls Rosenheim an. Und im Kampf um die Pre-Playoffs – aktuell hat der EHC sechs Punkte Vorsprung auf Rang elf – wäre ein Heimsieg sehr wichtig.

SC Riessersee: Nemec – Thomas, Wilhelm; Hüfner, Rogl; Draxinger, Hummer; Malzer, Quaas – Beck, Driendl, Oakley; Ranta, Loiseau, Rimbeck; Mayenschein, Vollmer, Eder; Mayr, Wachter, Gschmeißner.

EHC Bayreuth: Vosvrda – Linden, Heider; Mayer, Potac; Pavlu, Kasten; Neher – Stas, Wohlberg, Robinson; Bartosch, Kolozvary, Geigenmüller – Marsall, S. Busch, V. Busch – Kuhn, Fröhlich, Rypar.

Tore: 1:0 (17.) Oakley (Beck, Thomas), 1:1 (18.) V. Busch (S. Busch), 2:1 (65.) Vollmer (Penalty)

Strafminuten: Riessersee 2, Bayreuth 4.

Zuschauer: 2272.

SR:Hascher, Hinterdobler, Hofer.

Hier der Liveticker zum Nachlesen.

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