Tierquäler oder Hundeattacke? Kater in Bindlach mit schrecklicher Verletzung gefunden

Von Moritz Kircher
Ein altes Foto von Sam. Der Kater war der Bindlacherin zugelaufen. Foto: privat Quelle: Unbekannt

BINDLACH. Was ist Kater Sam zugestoßen? Als eine Bindlacherin am vergangenen Sonntag von einem Wochenend-Trip zurückkam, fand sie ihre Katze schwerst verletzt. Der Tierarzt konnte Sam nur noch von seinen Qualen erlösen und schläferte ihn ein. Nun fragen sich alle, ob es ein Hund war, oder ob gar ein Tierquäler in Bindlach sein Unwesen treibt.

 
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Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein, der sich der Frau bei der Heimkehr bot. "Zuerst haben wir Haare gefunden, an denen noch Haut hing", sagt die Bindlacherin, die nicht namentlich in die Zeitung will. Es habe schon viele Probleme mit unvernünftigen Hundebesitzern in der Nachbarschaft im Bindlacher Neubaugebiet am nordöstlichen Ortsrand gegeben. Sie wolle nicht noch mehr Ärger heraufbeschwören.

"Sam wurde schmerzlos eingeschläfert."

"Ich weiß nicht, ob das ein verrückter Tierquäler oder ein Hund war", sagt sie über das, was ihrem Kater angetan wurde. Was über die Verletzungen von Sam im Bericht des Tierarztes steht, ist nichts für schwache Nerven. "Auf einer Fläche von 15 cm mal 30 cm fehlt Sam über den gesamten Rücken die Haut", heißt es darin. Das Gewebe darunter sei bereits abgestorben und von Maden befallen. Ein Indiz, dass die Wunde nicht frisch war.

Was auch immer Sam zugestoßen ist: Auch die Polizei vermutet, dass die Verletzung bereits am Freitag passiert war. Der Kater sei äußerst schwach gewesen, so der Arztbericht weiter. "Sam wurde schmerzlos eingeschläfert."

Überall war Blut

Die Bindlacherin ringt um Fassung, wenn sie sich an den Zustand erinnert, in dem sie ihren Kater schließlich im Haus fand, wo er sich offenbar mit letzter Kraft hingeschleppt hatte. "Der gesamte Rücken war weg", sagt die Frau. "Der arme Kerl kann zwei Tage so rumgelaufen sein." Im Haus habe sie "überall Blut gefunden". Daraufhin habe sie Sam gesucht. "Irgendwann kam er dann... da hat uns fast der Schlag getroffen."

Sie schätzt, dass Sam etwa 15 Jahre alt war. So genau wusste das niemand. Das Tier war ihr zugelaufen. Sie gab ihm ein Zuhause. "Er war sehr scheu", sagt sie. Wenn Sams Wunde das schreckliche Werk eines Tierquälers war, habe dieser einigen Aufwand betreiben müssen, um die menschenscheue Katze einzufangen, schätzt die Bindlacherin. "Wenn es ein Hund war, dann haben die Besitzer den Kater einfach unversorgt sich selbst überlassen", sagt sie.

Mensch oder Hund als Täter?

Sie habe selbst schon erlebt, wie ein fremder Hund die Katze bis zu ihr ins Wohnzimmer gejagt habe. Ein anderes mal habe sie sich im eigenen Garten mit einem Besen gegen einen großen Hund zur Wehr setzen müssen, der aus heiterem Himmel ankam - vom Besitzer zuerst keine Spur.

Was genau Sam zugestoßen ist, kann auch die Polizei bis dato nur vermuten, bei der die Bindlacherin den Fall sofort angezeigt hat. Nur so viel: "Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse wurde der schwarz-weiße Kater vermutlich in den frühen Abendstunden am Freitag am Rücken schwer verletzt", heißt es im Polizeibericht. Ob Mensch oder Hund als Täter in Frage kommen, "lässt sich nicht mehr eindeutig feststellen".

Polizei sucht Zeugen

Was auch immer passiert ist, die Besitzerin schätzt, dass sich der Vorfall unweit ihres Hauses zugetragen haben muss. Sam war zwar Freigänger. Aber er sei für das Wochenende versorgt gewesen und höchstens mal auf eine benachbarte Wiese zum Mäusefangen gegangen. Länger seien die Ausflüge des Katers aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr gewesen. Dass Sam sich irgendwo verfangen und sich die Wunde beim losreißen selbst zugefügt haben könnte, hält sie aufgrund der Art der Verwundung für ausgeschlossen.

Die Polizei sucht nun Zeugen des Vorfalles. Wer etwas gesehen hat, das im Zusammenhang mit der tödlichen Verletzung des Katers stehen kann, soll sich bei der Polizeiinspektion Bayreuth-Land unter der Telefonnummer 0921-5062030 melden. Der Besitzerin von Sam lässt das Schicksal des Katers keine Ruhe. "Wir würden eine Belohnung von 500 Euro aussetzen", sagt sie.

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