Tierpark wird um eine Attraktion reicher Grünes Klassenzimmer im Wildgehege Hundshaupten

Von Klaus Altmann-Dangelat
Noch kann man nur von außen erahnen, was am Tierpark Hundshaupten ensteht – ein „grünes Klassenzimmer“, das einen aktiven Beitrag zur Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung leisten soll. Im Einklang mit mit den vom Kreistag verabschiedeten Energiezielen.Foto: Münch Foto: red

An der A 9 werden die Autofahrer auf den Tierpark Hundshaupten hingewiesen. Das weitläufige Gelände in der Gemeinde Egloffstein wird bald um eine weitere Attraktion reicher sein. Hier wird in Kürze ein „grünes Klassenzimmer“ eingerichtet.

 
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Der Träger, der Landkreis Forchheim, hat sich zum Ziel gesetzt, in einem großen Rahmen das Wissen über die Umwelt zu vergrößern und das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Schutzes der natürlichen Ressourcen durch eigenständiges Forschen und Entdecken begreiflich zu machen. Die Anregung für dieses Projekt hat vor einigen Jahren der damalige Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber gegeben

Dafür wurde ein neues Gebäude errichtet. „Bildung in Bewegung“ lautet die Idee. Diesem Prinzip folgt auch die außergewöhnliche Architektur. Das Bauwerk ist von Holz geprägt und soll sich so der Umgebung anpassen. Daneben sollen die Wildparkbesucher auf einem eineinhalb Kilometer langen Lehrpfad Natur und Tierwelt live erleben können - pädagogisch hochwertig aufbereitet.

Alle Kinder willkommen

„Im Wesentlichen richtet sich das Angebot des grünen Klassenzimmers an die Besucher des Wildparks und die Urlauber der Fränkischen Schweiz“, so Projektmanager Toni Eckert von Landratsamt in Forchheim. „Willkommen sind Kinder aller Schularten und Klassenstufen, aber auch Vorschulkinder. Hier können auch Studenten und Auszubildende im Beruf Tierpfleger Studien vor Ort betreiben.“ Seiner Ansicht nach können im Gebäude auch Kindergeburtstage gefeiert werden. Hundshaupten biete sich aber auch als Ziel von Betriebsausflügen oder Team-Trainings an.

Das Bildungsangebote des grünen Klassenzimmers soll, so Eckert weiter, einen „aktiven Beitrag zur Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung leisten. Damit stehen sie im Einklang mit den vom Kreistag verabschiedeten Energiezielen: Verantwortungsvoller Umgang mit Natur und Mitgeschöpfen, lebensraumgerechtes Verhalten in der Natur.“ Wie wichtig Natur und Umwelt für das Ökosystem sind, soll hier auch vermittelt werden.

Defizit beheben

Denn bei diesem Punkt sieht man im Landratsamt ein Defizit: Die vorhandenen Schautafeln/Beschreibungen seien zwar informativ, jedoch laden sie nicht einzum Mitmachen, zum Erleben, Lernen und Begreifen ein. „Bisher fehlen kindgerechte Einrichtungen, didaktisch aufbereitete Informationsmöglichkeiten und organisatorisch wie technisch gestaltete Bildungsmöglichkeiten in den Bereichen Tierschutz, Umwelterziehung, und Klimaschutz“ so Eckert.

Mit offenen Veranstaltungen wie Vorträgen, Workshops, Diskussionen, Vorträgen, Projekttagen oder Ausstellungen soll hier in Zukunft Abhilfe geschaffen werden. Umweltthemen sollen durch organisierte Führungen, eventuell durch Honorarkräfte, erschlossen und angeboten werden. „Durch die Erforschung und Aufarbeitung der naturräumlichen Gegebenheiten von Geologie, Fauna, Flora können die paläontologische und paläoklimatische Entwicklung der Region sowie übergreifend die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt einschließlich des Menschen auf der Erde untersucht und vermittelt werden“, betont Eckert.

Und: „Mit der Einrichtung des grünen Klassenzimmers soll erreicht werden, dass die Besucher das Wissen über unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt vertiefen und einen inneren Bezug zur Schönheit und Kraft der Natur herstellen können“ Wichtig erscheint Eckert die Vermittlung von Hintergrundwissen zu den Zusammenhängen zwischen einer intakten Natur und dem menschlichen Fortbestehen.

Im Hauptgebäude sollen Informationsveranstaltungen und Schulungen stattfinden. Schulklassen können im großen Raum untergebracht werden. In einem kleinen Raum soll für Gruppenarbeit möglich sein Im Außenbereich wird ein überdachter Bereich mit offenen Seitenwänden geschaffen. vorhanden sein.

Da fließt viel Geld

Träger des Projekts ist der Landkreis Forchheim. Die Kosten für das grüne Klassenzimmer werden auf 322 000 geschätzt. Der Landkreis Forchheim über nimmt 113 000 Euro, bei der Oberfrankenstiftung sind 74 000 Euro angefragt, und aus Brüssel kommen 135 600 von der EU. Eine schriftliche Förderanfrage an den Bayerischen Naturschutzfonds München wurde mit der Begründung abgelehnt, dass die Projektinhalte nicht zu den dortigen Förderbereichen gehören.