THW Kulmbach Rissmonitore warnen vor Einsturzgefahr

Im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz gehen die Aufräumarbeiten weiter. Mit dabei waren ein weiteres Mal auch Mitglieder des Kulmbacher THW. Diesmal waren die Baufachberater mit ihrem Wissen gefragt.

 
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Kulmbach - Eine Woche waren zwei der drei Baufachberater der Kulmbacher Ortsverbandes im Überschwemmungsgebiet, um der Einsatzleitung des Landes Rheinland-Pfalz mit ihrem Wissen zur Seite zu stehen. Vor Ort haben Beide Erfahrungen gesammelt, die so kein Lehrgang bietet, berichtet das THW Kulmbach über den Einsatz der beiden Helfer im Katastrophengebiet.

Geballtes Fachwissen gefragt

Sowohl Hannes Valentin wie auch Markus Strauch, sind neben ihrer höheren beruflichen Qualifikation im Bauhauptgewerbe als Bauingenieure noch zusätzlich durch das Technische Hilfswerk speziell geschult, um Schäden an Bauwerken erkennen und bewerten zu können. Bei diesen Aufgaben steht zunächst im Vordergrund Gefährdungen der noch immer dort arbeitenden Einsatzkräfte und der Bevölkerung auszuschließen, beziehungsweise zu minimieren.

Erst nach der Freigabe durch die Baufachberater werden Gebäude zum Betreten freigegeben, damit Sachgutbergungen durchgeführt, oder Abstützmaßnahmen aufgebaut werden können. Dabei bewertet nie ein Helfer allein den Zustand eines Gebäudes, sondern immer zusammen mit einem weiteren Baufachberater, oder Sachverständigen aus Ämtern bzw. der freien Wirtschaft.

„Bei diesem Einsatz hat sich einmal mehr die Stärke des Aufbaus des THW bewiesen. So können innerhalb kürzester Zeit Kräfte mit Spezial-Ausstattung aus ganz Deutschland zusammengezogen und dank gleicher Ausstattung und Ausbildung sofort Hand in Hand arbeiten.“, so Hannes Valentin als er über seine Erfahrungen vor Ort befragt wurde.

THW unterstützt auch mit Technik

Tatsächlich stehen den Bauchfachberatern des Technischem Hilfswerk neben dem beruflichen Wissen allerlei technische Hilfsmittel zur Verfügung. So verfügt das THW deutschlandweit über mehrere Tachymeter-gestützte Einsatzstellensicherungssysteme, mit denen sich millimetergenau Bauwerksbewegungen festgestellt und bewertet werden können.

Dadurch können unter anderem Einsatzkräfte bei einer akuten Gefährdung, zum Beispiel während laufender Abstützarbeiten, rechtzeitig evakuiert werden. Um in einem so großen Einsatzgebiet wie in Rheinland-Pfalz eine flächendeckende Überwachung von Bauwerksbewegungen durchzuführen, wurden von den THW-Baufachberatern auch Rissmonitore eingesetzt, welche diese in regelmäßigen Abständen überprüften und bewerteten.

Von Schuld bis Reimerzhoven waren die zwei Ingenieure in insgesamt 16 Ortschaften des besonders stark betroffenen Ahrtals tätig. Markus Strauch hat vor allem die hohe Motivation der dort eingesetzten Kräfte begeistert. Auch die Bereitschaft der Arbeitgeber, die ehrenamtlich arbeitenden Kräfte freizustellen, sei für ihn besonders erwähnenswert. red

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