Thurnau - Als der 240 Meter hohe Sendemast vor rund 40 Jahren gebaut wurde, hat er für die damalige Zeit ein Vermögen gekostet. Elf Millionen D-Mark hat sich die Bundesrepublik geleistet, um den Turm zu bauen, damit von Tannfeld aus über die Mittelwelle der Deutschlandfunk auch in den "Osten" ausgestrahlt werden konnte. Seit gestern ist das weithin sichtbare Wahrzeichen für immer verschwunden. Der Mast wurde gesprengt. Niemand braucht ihn mehr. Das teure Bauwerk hat nur noch Schrottwert. Der "Kalte Krieg" ist vorbei und auch der analoge Funk muss mehr und mehr dem digitalen Zeitalter weichen. Schon seit 2015 war der Sendebetrieb eingestellt worden. Viele Tannfelder waren dabei, als der Stahlkoloss sich nach der Explosion langsam neigte und dann genau an der Stelle zerschellte, die Sprengmeister Karl-Heinz Bühring dafür vorgesehen hatte.