Thema: Windkraft Nicht die Bürger sind schuld

Leserbrief von Madeleine Luhzing, Eckersdorf
 Quelle: Unbekannt

Zum Bericht „Windkraft ist tot“ und dem Kommentar „Heiliger St. Florian“ von Peter Engelbrecht, Ausgabe vom 25./26. Mai.

 
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Sehr geehrter Herr Engelbrecht, unser ehemaliger Ministerpräsident hat nichts „verbockt“ mit der 10-H-Regel, sondern der Landbevölkerung einen Mindestschutz vor den Industrieanlagen, sprich Windkraftanlagen, eingeräumt. Dafür sind wir auf dem Land Herrn Seehofer äußerst dankbar!

Sie aber unterstellen uns, Probleme auf andere abzuwälzen (St.-Florians-Prinzip). Es ist aber nicht Aufgabe der Bevölkerung, nach Lösungen zu forschen, wie unsere Stromgrundlast sichergestellt werden kann. Frau Merkel hat mit dem überhasteten Ausstieg aus der Atomenergie unser Land bekanntlich vor schier unlösbare Probleme gestellt.

Dass unsere sicheren AKWs zurückgebaut werden, findet nicht die Zustimmung in der gesamten Bevölkerung. Nun wird eine weitere Stromversorgung abgewickelt, die Kohle. Richtig ist Ihre Frage, wo der Strom dann herkommen soll. Die Energiewende ist mit Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen ohne Speicher nicht realisierbar, mit Speichern nicht bezahlbar. Diese Anlagen ersetzen keine konventionellen Kraftwerke.

Hinzu kommt der enorme Ressourcenverbrauch. Die benötigten Rohstoffe werden in anderen Ländern unter katastrophalen Bedingungen für Mensch und Landschaft abgebaut. Das betrachte ich als St.-Florians-Prinzip.

Die Kosten für die Netzregulierungen durch den Flatterstrom explodieren und die Gefahr eines Blackouts steigt. Strom muss bezahlbar bleiben. Auch für die Ärmsten unserer Gesellschaft. Daher war es richtig, die auf 20 Jahre festgeschriebene Vergütung (Subventionierung) aufzuheben.

Dennoch haben wir die zweithöchsten Strompreise in Europa. Die Anzahl der Haushalte mit ausstehenden Stromrechnungen steigt kontinuierlich. Hinzu kommen die Arbeitsplatzverluste durch explodierende Stromkosten.

Die unmittelbaren Gefahren für Mensch und Tier durch Windkraftanlagen sind mehrfach belegt. Die Erkrankungen durch Infraschall steigen. Zu den Erkrankungen gehören massive Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus usw., die längerfristig zu Arbeitsausfall führen.

Belastungsrichtwerte für Schwangere sind Bestandteil des Arbeitsschutzes. Diese gelten aber nicht für die Wohnsituation von schwangeren Frauen vor Ort. Betroffenen bleibt somit nur die Flucht aus ihrem Haus, das sie mit einem hohen Wertverlust verkaufen.

Infraschall ist bis zu 20 Kilometer Entfernung messbar. Windkraftanlagen töten Vögel und Fledermäuse, durch Kollisionen oder zerplatzte Lungen. Bei besonders kollisionsgefährdeten Vogelarten gefährden sie lokale Populationen und langfristig den Bestand.

Jede weitere Windkraftanlage sorgt für ein stetig steigendes Tötungsrisiko – auch bei vielen gefährdeten und streng geschützten Arten.

Eine ökologische Energieversorgung kann nur dann ökonomisch funktionieren, wenn sie auf physikalischen Grundsätzen beruht und nicht auf einer politisch verordneten Ideologie. So sehen das viele Bürger.

Es wäre gut, mit betroffenen Bürgern in den Dialog zu treten, statt ihnen Schuld an der gescheiterten Energiewende zu geben. Nicht die Bürger sind die Verursacher.