Thema: Weidehaltung Die ganze Sache stinkt

Leserbrief von Martin Horn, Bindlach
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel, „Kühe dürfen nicht mehr auf die Weide,“ Kurier vom 6. August.

 
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Ein Landwirt möchte einen neuen Stall bauen, damit sein Hof eine Zukunft hat. Spätestens hier muss er sich an die neuesten Richtlinien und Gesetze halten.

In der ersten Phase der Planung wird er bei der Begehung des zur Verfügung stehenden Grundstücks von Nachbarn beobachtet. Der Stall würde wohl die Aussicht aus dem Mehrfamilienhaus einschränken. Deshalb möchte eine Nachbarin, dass der Stall um einige Meter verschoben wird.

Ein weiterer Nachbar, der im gleichen Haus wohnt, arbeitet zufällig im Wasserwirtschaftsamt. Beide wohnen schon seit Jahren in diesem Haus. Komisch, dass nach einigen Tagen Mitarbeiter vom Wasserwirtschaftsamt und dem Landratsamt auf dem Bauernhof aufkreuzen und eine Hofbegehung durchführen.

Auch wenn hier Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, kann ich und viele andere Menschen nicht verstehen, warum es keine Übergangslösung gibt. Der alte Stall sollte doch nach dem Neubau stillgelegt werden. Außerdem handelt es sich um rund acht bis zehn Meter geteerte Fläche, den die Kühe seit Jahren vom alten Stall auf die Weide zurückgelegt haben.

Der Weg wurde immer nach der Begehung der Tiere mit Schaufeln gesäubert. Wenn also diese acht bis zehn Meter nicht geteert, sondern auch Wiese wären, dürften dann die Kühe auf den Weg auch nicht scheißen? Wo gehen denn die Ausscheidungen auf den Weiden hin? Dürfen dann Kühe in Deutschland überhaupt noch auf die Weiden? Dürfen sich in Zukunft Kühe oder andere Tiere eigentlich den Bächen noch nähern?

Denn beim Trinken aus Bächen oder Abgrasen in der direkten Umgebung von Bachläufen könnten auch Fäkalien von Tieren abgesetzt werden. Das von Frau Künzel geforderte Konzept bezüglich reinen Oberflächenwassers kann man sich sparen, da mit dem Neubau das Problem gelöst worden wäre.

Ich habe eher den Verdacht, dass hier bewusst durch kurze Dienstwege und Gefälligkeiten die Interessen einzelner Personen bevorzugt wurden. Aus meiner Sicht stinkt die ganze Sache mehr als die Gülle der Tiere!