In Niederbayern sinken aufgrund der ausbleibenden winterlichen Schnee- und Regenfälle die Grundwasserspiegel deutlich. Das Wasserwirtschaftsamt Hof meldet auch in Oberfranken historisch niedrige Grundwasserspiegel. Auf der Internetseite des Bayerischen Landesamtes für Umwelt lese ich, dass die Grundwassersituation in den Bereichen um alle drei Brunnen der Juragruppe als sehr niedrig eingestuft wird. Der Grundwasserstand in Lüglas bei Bronn hat aktuell sogar einen neuen Niedrigstwert erreicht. Wie können die Verantwortlichen einer Gemeinde wie Pegnitz in solchen Trockenperioden die kompromisslose Schließung von oberflächennahen Quellen, wie zum Beispiel aktuell in Leups, als nachhaltig einstufen? Diese Quellen mögen zwar mit den Regenfällen schwanken, aber sie sind unabhängig vom Grundwasser. Sie stellen damit in Trockenperioden wichtige zusätzliche Wasservorräte dar. Eine zukunftsorientierte Gesellschaft sollte auf mehrere Standbeine setzen. Zusätzlich ist im bayerischen Wasserhaushaltsgesetz verankert, dass „der Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung [...] vorrangig aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken [ist]“. Als Leupser stellt sich mir dabei die Frage, ob Wasser aus der Region Hollfeld, Plankenfels oder um Bronn tatsächlich ortsnäher ist als Quellen in Sichtweite der Leupser Schupfn. Sollten in Zukunft rückläufige Quellschüttungen der Leupser sowie anderer oberflächennaher Quellen in der Gemeinde Pegnitz auftreten, scheint mir ein Anschluss aller an Grundwasserbrunnen nicht sinnvoll. Insbesondere dann nicht, wenn die Grundwasserspiegel in deren Umgebung bereits als sehr niedrig eingestuft werden. Ein zweites Standbein für Gemeindeteile mit oberflächennahen Quellen scheint mir hier eine gesetzesnahe Lösung. So könnte das vorhandene oberflächennahe Wasser über die meiste Zeit genutzt werden und die für Pegnitz so wichtigen Grundwasservorkommen würden nicht unnötig strapaziert. In Phasen, in welchen der Verbrauch des Ortsteiles die Schüttung übersteigt, könnte das zweite Standbein zugeschaltet werden. Der Verein Pro Leupser Quellwasser hat für eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Creußen geworben, da deren Wasser gemäß einer Probe uneingeschränkt mit dem Leupser mischbar wäre. Mit dem Wasser der Juragruppe ist, laut deren Aussage, lediglich eine Entweder-Oder-Lösung möglich, da die Wasser nicht mischbar seien. Dadurch wird erneut zusätzliches Wasser aus den Grundwasservorräten entnommen, obwohl die Leupser Quellen noch über weite Phasen den Bedarf decken könnten. Das finde ich persönlich nicht nachhaltig.