Die Meldung machte vor drei Tagen wie ein Lauffeuer die Runde: Die Stromautobahn quer durch Oberfranken wird nicht gebaut. Anlass war eine entsprechende Äußerung von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Die Trassengegner mögen zwar gierig jede Information aufsaugen, die ihnen Hoffnung gibt. Doch alles wird weiterhin seinen geregelten Gang gehen.

Und das bedeutet: Bayern entscheidet nicht alleine, ob die Stromautobahnen gebaut werden. Wenn Aigner sagt, Bayern brauche nur eine Leitung, dann ist das eine Meinung, mit der sie am Ende an der Seite von Horst Seehofer vielleicht allein dasteht. Auch wenn man das im selbstbewussten Bayern nur schwer akzeptieren kann: Die Entscheidung über den Netzausbau fällt in Berlin.

Und das ist auch gut so. Denn wenn 16 Bundesländer – so wie es Bayern derzeit versucht – ihr eigenes Süppchen kochen, dann wird aus der Energiewende ein verdorbener Brei. Die Beteiligten müssen gemeinsam klären, welche Leitungen für die Energiewende tatsächlich gebraucht werden. Und sie dann auch bauen.


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