Der Entschluss, eine Demonstration gegen den Rassismus vor der Bayreuther Mohren-Apotheke zu veranstalten, dessen Mieter schon längere Zeit unter der Namensgebung zu leiden hat, verdient weitere Anmerkungen. Der besagte „Mohrenkopf“ der früher einmal „Negerkuss“, geheißen hat, von dem wir als Kinder nichtsahnend abgebissen haben, hat wenigstens als „Schaumkuss“ überlebt. Es würde uns nicht wundern, wenn die „Bayreuther Mohrenwäscher“ als nächster Hotspot der Bewegung gegen Rassismus dran sind, obwohl auf deren Internetseite ein deutliches Bekenntnis gegen jegliche Art von Menschenfeindlichkeit zu finden ist.
Im Coburger Stadtwappen ist ein abgeschnittener Mohrenkopf zu sehen. Die Überlieferung besagt, dass der Stadtpatron, ein General Mauritius aus Oberägypten, wegen Gotteslästerung enthauptet worden ist. Sein Bronzeabbild auf Kanaldeckeln wird heute noch mit Füßen getreten. Na, wenn das kein Rassismus ist!
Unsere besondere Aufmerksamkeit verdient das Logo eines Konzerns, der Haarwaschmittel unter dem Namen „Schwarzkopf“ vertreibt. Das erste Logo aus dem Jahre 1907 zeigt das Profil einer Person, die eindeutig nicht in unseren Breiten zu Hause gewesen sein kann: Schwarze Hautfarbe, wulstige Lippen und krause Haare. Heute ist dieses Profil einer deutlich entschärften Silhouette gewichen, die mir aber auch nicht ganz astrein zu sein scheint.
Einem Studenten, der in der Schule „Blacky“ gerufen wurde, stößt diese Titulierung sauer auf: „Das ist nicht okay.“ Unser ehemaliger TV-Moderator Joachim „Blacky“ Fuchsberger schüttelt darüber posthum den Kopf.