Thema: Radfahrer Liebe Stadtplaner, seid mutig

Leserbrief von Joachim Huth, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Bremsen und beten“, Kurier vom 19. August.

 
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Ihr Zeitungsartikel spricht mir aus der Seele. Der Radweg an der Nürnberger Straße ist tatsächlich eine Zumutung für jeden Radfahrer. Insbesondere das neu aufgestellte Stop-Schild an der Kreuzung Cosima-Wagner Straße/ Nürnberger Straße ist ein Witz, da der Radfahrer nicht einmal per Hinweisschild auf eine andere Strecke geleitet wird. Es wurden von der Polizei wohl sogar schon Strafzettel an Radfahrer verteilt, die dieses Schild ignoriert haben.

Verschärft wird die Situation zur Zeit noch dadurch, dass die Bahnunterführung am jüdischen Friedhof derzeit gesperrt ist (Baustelle), sodass alle Radfahrer, die in den Osten der Stadt wollen, über die Nürnberger Straße stadteinwärts ausweichen müssen, bis sie schließlich die Bahnlinie unterqueren können.

Wenn die Stadt was für Radfahrer tun will, müssen vernünftige Radwege gebaut werden, auch zu Lasten des individuellen Autoverkehrs. Andere Städte machen es vor. Frankfurt hat viele Einbahnstraßen für den Individualverkehr eingerichtet und so Raum für Radfahrer geschaffen.

In Hamburg wurde die wichtige West-Ost Verbindung „Stresemannstraße“ nach einem tragischen Verkehrsunfall mit Todesfolge für ein kleines Kind auf eine Spur reduziert und die Höchstgeschwindigkeit 30 Stundenkilometer eingeführt. Solche Maßnahmen jedoch erst nach Todesfällen zu ergreifen, ist ein Skandal.

Bayreuth hat (derzeit) sicherlich keine massiven Verkehrs- und Stauprobleme, sodass der knappe Verkehrsraum mehr zugunsten der Radfahrer und Fußgänger umgeplant werden sollte. Vielleicht ermutigt das den einen oder anderen Autofahrer ja, aufs Rad umzusteigen.

Es gibt ja schon tolle Radverkehrswege in Bayreuth, so etwa die ehemalige Bahnstrecke Richtung Mistelbach an der Universität/Altstadt oder an der Mistel stadtauswärts Richtung Altstadt. Also liebe Stadtplaner: Seit mutig und schafft mehr fahrradfreundliche Wege in Bayreuth!